Samil al Jahan

oder auch Veids Kinderbande

"Oh. Ja. Also müsst ihr wirklich von uns schreiben? Eigentlich bevorzuge ich es, wenn wir im Untergrund bleiben können. Nicht jeder mag unsere Arbeit, insbesondere die Priesterschaften. Wisst Ihr, man kann das Richtige auch ohne Aufmerksamkeit tun."
Veid
 
Samil al Jahan, Kastaana für Zuflucht der Jugend, ist der ein wenig hochtrabende Name der Gruppe Kinder, die Veid über die Jahre um sich versammelt hat. Die Zuflucht der Gruppe, die allesamt aus benachteiligten Kindern, meist Kastaani, besteht, liegt in den Gewölben Pertas in einem unterirdischen Gebäude, das der Verehrung der Erde gewidmet war, der Samil.   Das Ziel der Gruppe ist es, den Heranwachsenden eine möglichst sorgenfreie und glückliche Zeit zu bereiten sowie ihnen Fähigkeiten beizubringen, die sie gut überleben lassen. Die Kinder beziehungsweise jungen Erwachsenen sind tatsächlich ziemlich glücklich, aber dass Veid auf Grund seiner Erfahrungswerte darunter nicht nur Unterhalter, Abenteurer oder Schatzjäger versteht, sondern durchaus auch (Taschen-)Diebstahl, Verstellung, Betrug und Ähnliches als legitim betrachtet, sorgt allerdings dafür, dass Veid die Gruppe so geheim wie möglich hält - was mit Hilfe der kastaanischen Gemeinschaft Pertas trotz der Ausmaße der Gruppe auch gut funtioniert. Auf dass nicht die Obrigkeit davon erfährt, damit die Kinder nicht schon wieder komplett auf der Straße oder in anderen miserablen Lebensumständen, etwa bei den Priesterschaften, landen.

Struktur

erstellt mit PortraitWorks.
Veid by Secere Laetes
Die Organisation der Gruppe ist sehr lose. Veid als Gründer und (Zweit-)Ältester der Gruppe hat die Führungsrolle, aber das war es auch schon fast. Die Vertreter Veids sind meist die ältestens weiteren Mitglieder. Um das Jahr 100.002 AZT ist dies insbesondere die trick- und identitätenreiche Aliana, die in der derzeitigen Abwesenheit Veids auch die Gruppe für ihn weiter leitet, sowie der alte, wenn auch blinde Karim. Aber auch Seytz war vor seinem Weggang ein wichtiges Mitglied der Gruppe, obwohl er kein Kastaan war.   Generell ist es so, dass die jüngeren Kinder von den Älteren umsorgt werden und auch von diesen lernen. Je fähiger man wird, desto mehr trägt man dann für die Gruppe bei. Das in Masmiim übliche Alter von 7 Jahren für den Übergang vom Kind zum Erwachsenen spielt dabei in der Gruppe keine Rolle, sondern allein die Fähigkeiten, für sich selbst zu sorgen. Sei es, dass man auf die Kleinen aufpasst, sei es, dass man ihnen beibringt, sich in dem Gewölben sicher und ungesehen zu bewegen, sei es, dass sie diese später auch einführen, wie sie ihren späteren Lebensunterhalt verdienen können.   Wenn sich ein junger Erwachsener dann entscheidet, auf eigenen Beinen stehen zu können, kann er die Gruppe selbstverständlich verlassen, ist aber auch jederzeit willkommen, wenn er noch einmal eine sichere Zuflucht braucht. Und gerne ist er auch bei den Dirna amal Kastaani willkommen, sofern es sich um denjenigen um einen Kastaan handelt.   Im Jahr 100.002 AZT besteht Samil al Jahan aus Veid, Aliana, Karim, fünf weiteren Erwachsenen, die zum Lebensunterhalt beitragen, vier Heranwachsenden, siebzehn Kindern inklusive Kleinkindern und natürlich Michal.

Culture

Die meisten Mitglieder der Gruppe empfinden die Welt außerhalb ihres Kreises als feindlich - einfach, weil sie es genauso erlebt haben. Kastaani werden nur zu schnell in Rollen gepresst und Mischlinge haben es auch in Masmiim schwer, wenn sie nicht den Priesterschaften dienen wollen - wenn auch nicht so schwer wie in weiten Teilen Darmeras. Nur die bei Eintritt Jüngsten der Gruppe - Veid gelang es etwa einmal, einen Säugling aufzunehmen, dessen Mutter verstarb - konnten vor diesen eigenen Enttäuschungen bewahrt werden, nehmen aber mit der Zeit auch die Einstellung der Gruppe an.   Entsprechend finden es die meisten von ihnen gut, von den Reichen dieser Gesellschaft zu nehmen, damit sie gut leben können - und die anderen tolerieren es zumindest. So lernen sie begierig, was es benötigt, um später selbst einmal für sein Auskommen sorgen zu können - und das ihrer Familie, Veids Gruppe.   Von anderen Mitgliedern der Unterwelt unterscheidet sich die Gruppe vor allem dadurch, dass sie sich wie eine gute Familie zu behandeln versuchen. Gewalt untereinander ist abgesehen von harmloseren Raufereien tabu, ebenso alles andere, was den anderen schaden könnte. Das Motto in der Beziehung ist "behandle andere so, wie du selbst gerne behandelt werden würdest." Gegenseitige Hilfe ist der Standard.   Außerdem verzichten die Mitglieder wo es nur geht auf Gewalt, sofern es nicht der Selbstverteidigung dient. Deutlich beliebter sind - neben Diebstählen - Verbergen und Täuschungen aller Art. So hatte Aliana zuletzt mehr als ein Dutzend Identitäten, auf die sie zurückgreifen konnte. Inzwischen immer beliebter sind auch Artefaktsuchen, wie Veid sie seit zwei, drei Jahren abhält, da diese ebenfalls Geld bringen, aber unter Umständen sogar gar nicht mit dem Gesetz der Obrigkeit in Konflikt bringt. Dies führte auch dazu, dass (ehemalige) Mitglieder der Samil al Jahan gerne von Abenteurergruppen angeheuert werden, denen jemand zum Fallen finden oder Schlösser öffnen fehlt - oder zum ungesehenen Betreten von Orten.   Ebenso kam es in den letzten zwei, drei Jahren mit der Aufnahme Karims zu einem Bewusstwerden der eigenen kulturellen Identität, nicht den durch die Berenen Zugeschriebenen. Entsprechend gehören viele ehemalige Mitglieder der Gruppe inzwischen dem Netzwerk der Dirna amal Kastaani an.

Öffentliche Agenda

Zu Anfang unterschied sich die Gruppe nicht viel von einer gewöhnlichen Diebesbande und wurde auch so wahrgenommen.   Seit das Motto auf "den Reichen nehmen, um selbst gut zu leben" übergeschwenkt ist, wird die Gruppe in der Unterwelt als Exot und in der Unterschicht als Vorbild betrachtet. Insbesondere junge Kastaani oder deren Eltern für ihre Kinder haben inzwischen schon aktiv die Gruppe zu finden versucht, wenn im Endeffekt auch immer sie es waren, die gefunden wurden.   Dass sich die Gruppe langsam zu einer Schatzsucher- und Artefaktjäger-Gruppe mit nur noch gelegentlichen Ausflügen zu den Reichen und Schönen wandelt, aus der sich nun auch bereits viele Abenteurer rekrutierten, lässt sie langsam ihren Beginn gänzlich hinter sich lassen, wenn sie auch trotzdem im Verborgenen bleiben - der Priesterschaften wegen, denen sie teilweise ein Dorn im Auge sind - zumindest jenen, die nicht einfach froh waren, einen Kastaan los zu sein.   Und für die kastaanische Gemeinschaft Pertas stellt die ganze Gruppe mit der Sorge um ihre Jüngsten und inzwischen auch behinderte Mitglieder ohnehin eine Heldengruppe dar - weshalb sie auch eine schützende Hand über der Gruppe hat.

Ressourcen

Die Reichtümer sind eher bescheiden, wenn die über die ganzen Gewölbe verstreuten und meist aus teuren Schmuckstücken oder magischen Gegenständen bestehenden Rücklagen inzwischen auch reichen, um die Gruppe auch ohne weitere Diebstähle oder Gaunereien durch ein Jahr zu bringen. Die Gruppe braucht neben Nahrung und ein wenig Kleidung auch nicht viel mehr als sich zum Leben und Heranwachsen.

Geschichte

Es begann mit Veid. Dieser hatte in jungen Jahren schmerzhaft erfahren, wie es sein kann, zuächst zu verwaisen und dann auch noch als kastaanische Waise in einer Priesterschaft verwahrt zu werden. Nachdem er sich selbst aus diesen Zwängen befreite, geriet er auf der Straße in die nächsten Fänge, dieses Mal der Unterwelt. Auch wenn er dort viel fürs Leben und seinen späteren Lebensunterhalt lernte, wollte er in diesem Umfeld aus erneuter Angst und Gewalt nicht leben und so sagte er sich schließlich los.   Auch wenn er nun soweit möglich frei war, machte ihn das nur kurz glücklicher. Zu groß war die Not des sogenannten Ungeziefers und so beschloss er, dass er Kindern helfen wollte, nicht dieselben Erfahrungen durchleiden zu müssen, wie es bei ihm der Fall war. So suchte Veid nach einer geeigneten Bleibe in den Gewölben, die ihm so vertraut geworden waren und fand sie in einem alten kastaanischen Tempel zur Verehrung der Erde als Teil der Natur. Nachdem er diese hergerichtet hatte, begann er die ersten jungen Kastaani entweder aus der Unterwelt oder aber den Tempeln und Straßen zu holen.   Zunächst beschränkte sich Veid auf nur wenige Kinder, eher junge Erwachsene, wollte er doch Sorge tragen, dass sie gut leben konnten, doch nachdem er sein Geschäftsmodell gänzlich darauf umgestellt hatte, nur von Reichen oder den Tempeln zu nehmen, konnte er es sich leisten, auch Kinder und Kleinkinder aufzunehmen und weitete seinen Kreis auch auf andere Benachteiligte, etwa Mischlinge, aus. Auch behinderte Kinder nimmt Veid inzwischen auf. Selbst wenn diese wie Michal nie wirklich ein eigenständiges Leben führen können, möchte er, dass sie möglichst gut Leben. Und irgendeine Rolle findet sich bestimmt und sei es nur als Spielkamerad.   Lange hieß die Gruppe tatsächlich auch einfach Veids Gruppe oder Veids Kindergruppe bis Veid mit der Aufnahme des alten Karim neben ein wenig Magie immer mehr und mehr über die Kultur seiner Vorfahren erfuhr und schließlich beschloss, seiner Gruppe auch einen entsprechenden Namen zu geben.
Inhaltsverzeichnis
 

Gemeinsam glücklich

Gründungsdatum
99.992 AZT
Typ
Social, Group
Alternative Namen
Veids Kinderbande, Veids Jugendbande, die kastaanischen Plagen, Ungeziefer
Successor Organization
Anführer
Founders
Standort
Kontrollierte Gebiete
Wichtige Mitglieder
Zugehörige Ethnien

Kommentare

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Aug 19, 2024 14:06

Lauter kleine Robin Hoods.
mich würde noch interessieren wie häufig es zu internen streitigkeiten und Problemen kommt - es sind und bleibt ein haufen Kinder und vor allem pupertierender Heranwachsender, die früher oder später ihre Grenzen abstecken werden wollen. Da dürften Veid bzw. Aliana immer wieder alle Hände voll zu tun haben, oder?

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-Worldanvils: Institutions of Learning
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Sep 9, 2024 22:15 by Secere Laetes

Ich würde mal sagen teils, teils. Ja, sie dürften viel zu tun haben oder auch die größeren Kinder bzw. jungen Erwachsenen, die auf die Kinder aufpassen. Auf der anderen Seite machen vor allem die viel Quatsch, die sich sicher und geborgen fühlen und nicht irgendwie traumatisiert sind - die funktionieren ja oft nur. Oder neigen zu anderen Ausbrüchen und auch Ticks. Wenn man dann noch die feindselige Umwelt hinzu nimmt und sicherlich die Angst verlassen zu werden oder zurück zu müssen... dürften die Kleinen leider meist recht folgsam sein. Ähnlich wie viele bedrohte Kinder zu Kriegszeiten, die dann nur von ganz wenigen Verantwortlichen betreut wurden, was heute komplett unvorstellbar wäre, und wo es eben trotz allem klappte (weil die schon so traumatisiert waren). Da sind dann vermutlich eher die halb geborgenen Heranwachsenden ein Problem, die sich abgrenzen wollen, aber da es den meisten dort nicht so gut ergehen wird, wenn sie es machen - von der Umwelt aus - dürfte das Problem auch noch handelbar sein. Alles mit einem lachenden und weinenden Auge gesehen.

Sep 10, 2024 08:54

Ok kann ich verstehen, wobei gerade die frühen Traumata sich später zu wahren Psychosen auswachsen können. Ich hoffe mal Veid und Co. bekommen das alles hin - ich drücke ihnen die Daumen!

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-Worldanvils: Institutions of Learning
-Worldanvils: SUMMER CAMP
Sep 10, 2024 22:32 by Secere Laetes

Ich auch. Mal ganz ehrlich, viele Gewalt im Erwachsenenleben resultiert ja daraus, dass aus Opfern oft auch Täter werden, weil sie es (als Kind) so kennen lernten. Wahrscheinlich auch mit einer der Gründe, warum in solchen Welten das Töten so viel verbreiteter ist (wie gesagt, Veid tötet auch, nicht gerne, inzwischen wirklich weniger, aber er tötet, quasi, wenn es ihm legitim erscheint und mindestens die Haltung geht sicher über). Die Abenteurergruppen nehmen es mit den Toten der anderen Seite ja auch oft nicht genau. Auf der falschen Seite ist da ja häufig Todesurteil.