Fokussiert, schnell beleidigt, abwägend,

Milosch ist der zweitälteste Sohn von Phillip und Nathalia De Saurage und, nachdem Phillip Mario, den Erstgeborenen der Familie De Saurage, verstoßen hat, sein designierter Nachfolger als Oberhaupt der Familie und von Erz und Nerz, dem familieneigenen internationalen Handelsunternehmen.

Zu seinem Vater hat Milosch ein zwiespältiges Verhältnis. Einerseits bewundert er seinen Vater, der das Unternehmen gewissermaßen aus der Asche wieder aufgebaut und zu einer der mächtigsten Organisationen Lorils gemacht hat, andererseits leidet er unter der harten Führung, die ihm Phillip angedeihen lässt. Das Verhältnis zu seiner Mutter dagegen ist deutlich besser, seit sie ihn als gleichberechtigten Partner im Unternehmen behandelt.

Seinen Brüdern gegenüber ist Milosch eher abweisend. Von seinem älteren Bruder fühlt er sich verraten, und er neidet Moretet, dass der sein Leben selbst in die Hand nehmen und so leben kann, wie Milosch selbst es nie wagen oder erleben durfte, seit Mario verschwand. Anabell mag er - auf seine distanzierte Art - sehr, auch wenn er ihre Entscheidungen oft nicht versteht.

Mit zehn Jahren begann Milosch seine Ausbildung am Internat Münze und Schwert in Freinau. Als Zweitgeborener stellte er keine überdurchschnittlichen Ansprüche an sich, auch, wenn seine Ergebnisse immer respektabel waren. Stattdessen genoss er das Leben und die Gemeinschaft, die die vier großen Schulen von Freinau ihm boten - und die Freiheit außerhalb des Familiensitzes in Valenvers.

Diese Freiheit endete abrupt, als Mario die Familie verließ. Sein Vater verlangte ab sofort exzellente Leistungen von ihm, um ihn auf die Übernahme des Geschäfts vorzubereiten, und in seiner Schulfreizeit wurde von ihm erwartet, dass er im Freinauer Kontor von Erz und Nerz mitarbeitete, um die Grundlagen des Unternehmens zu lernen. Die wenigen Male, die Milosch versuchte, aus den engen Räumen seiner Verpflichtungen auszubrechen, endeten stets damit, dass Phillip aus Valenvers nach Freinau kam, um, wie er sagte, seine Fortschritte persönlich zu überwachen. Milosch vermisste die Zeit der Jugend, die er immer nur bei seinen Mitschülern sehen konnte, ohne die Chance, sie selbst zu erleben.

Mit 20 schloss Milosch seine Ausbildung in Freinau ab und wechselte als rechte Hand seines Vaters in das Hauptkontor, wo er von Phillip stetig mit mehr Verantwortung und Aufgaben betraut wird. Die Wahl seines Vaters zum Vorsitzenden des Rates der Händler weckte in Milosch die Hoffnung, zumindest ein wenig der Aufmerksamkeit seines Vaters entgehen zu können, stattdessen hat dadurch aber nur seine Arbeitslast zugenommen. Die Verantwortung gegenüber seinem Vater und dem Geschäft belastet Milosch und hat ihn von einem schüchternen, leichtlebigen Jungen zu dem ernsten, beziehungskalten Mann geformt, als dem man ihm heute begegnet.

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