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Caldera-Arc : Erntezeit

Erntezeit (13.04. – 14.04.768)

Es ist früher Nachmittag, die Zeit der Ruhe vor dem Sturm im «tanzenden Narren», ein paar ältere Männer sitzen bereits an ihrem Stammtisch, zwei Stadtwachen, welche von der Nachtschicht gekommen sind, sitzen etwas abseits und genehmigen sich ein Bier. An einem Tisch am Rand, von dem aus man den ganzen Innenraum und die Türe gut im Auge hat, sitzen Gryn und Astoria und beschäftigen sich mit einem Kartenspiel. Die letzten paar Tage sind ruhig verlaufen, und sie haben rege Gebrauch von dem freien Zugang zum Badehaus gemacht, was nach ihrem letzten «Abenteuer» auch dringend notwendig war. Die Türe zum Gasthaus öffnet sich langsam und ein heller Streifen Sonnenlicht fällt in den Innenraum der Taverne. Ein Bote betritt das Gasthaus, schreitet zielsicher auf die Beiden zu, stellt sich als Yann vor und bittet sie im Namen von Hildegard einmal mehr um Hilfe, ihre Anwesenheit sei im Tempelvierte erwünscht, genauer gesagt im Tempel des ewigen Gleichgewichts. Die Beiden beraten sich kurz und kommen zum Schluss, dass es nicht schaden kann sich das mal anzuhören. In dem Augenblick betritt auch Ared die Taverne, zurückkehrend von einer langen Nacht voller Musik und Suchtmitteln. Als die Drei Noko holen wollen, können sie sie jedoch nicht finden, es scheint, als ob sie mal wieder auf einer ihrer geheimnisvollen «Missionen» verschwunden wäre.

Im Tempel angekommen, geht gerade die Messe zu Ende, die Leute strömen nach Draussen und es bleiben nur Hildegard und ein uralt wirkender Mann zurück. Der Mann stellt sich als Go-Xei, der ewige Priester, und Oberhaut des ewigen Gleichgewichts vor. «Hildegard habe ihm von der Hilfe in den Slums erzählt und auch er habe einen Auftrag, bei welchem er Hilfe gebrauchen könnte. Trotz des extrem wasserarmen Sommers sei es endlich soweit, dass die Felder geerntet werden können, doch fürchte er, dass aufgrund der vielen hungrigen Mäulern zu Überfällen, Gewalt und Korruption bei der Ernte kommen könnte. Bereits jetzt seien grosse Mengen von Korn verschwunden und nichts als leere Kornkreise seien zurückgeblieben. Die Nahrung von den Felder sei jedoch wichtig für ganz Caldera und insbesondere auch die Essensabgabe des Tempels an die Ärmsten unter der Bevölkerung sei auf das Essen angewiesen.»

Ared, Gryn und Astoria willigen ein, auch diesmal wieder zu helfen und nach kurzem Verhandeln über die Art der Entlöhnung für den Auftrag machen sie sich auf den Weg nach Centris um dem Rätsel um die Kornkreise nachzugehen. Unterwegs versuchen sie den Stadtwachen Informationen zu entlocken, diese sind jedoch nicht daran interessiert, was sich ausserhalb ihres Wachbereichs abspielt. Auf dem Weg nach Centris werfen sie einen Blick auf die Slums rechterhand und sind froh, diesmal aufs Land raus zu können. Begleitet von einem leichten Wind rascheln die Kornähren rechts und links von ihnen und geben eine Aura des Friedens ab.

In Centris angekommen befragt Astoria die erwachsenen Bewohner, während Aredhel versucht mit den Kindern des Dorfes ins Gespräch zu kommen. Gryn hingegen lässt sein wachsames Auge über die Anwesenden schweifen, muss jedoch feststellen, dass es hier keine der üblichen herumlungernden Gestalten gibt, was ihm den Ort gleich suspekt macht. Die Aussagen der Bevölkerung sind widersprüchlich und voller Aberglaube, die Kornkreise scheinen entweder von Räubern, von Hexen, von Geistern, von Dämonen oder Teufeln verursacht worden. Ared hingegen ist etwas erfolgreicher und findet heraus, dass ein Junge namens Jeb verschwunden ist, einer der älteren Burschen aus dem Dorf ist zudem bereit die Drei bis zu den Kornkreisen zu führen, während alle anderen zu ängstlich dafür sind.

Sie entschliessen sich, erst die drei überlappenden Kornkreise zu betrachten, welche in der vergangenen Nacht aufgetaucht sind. Nachdem sie sich eine Schneise durch das Korn geschlagen haben, stehen sie am Rand einer Kreisrundenfläche, welche sich in der Distanz mit zwei weiteren gleichgrossen Kreisen überlappt. Im Zentrum jedes Kreises, sowie im Zentrum der Überlappung lässt sich je ein merkwürdiger Heuhaufen ausmachen, ansonsten ist die Fläche bar jeglichen Lebens und die nackte Erde ist sichtbar. Aredhel streckt die Finger suchend über den Boden und stellt eine magische Aura fest, welche Richtung der Heuhaufen zu fliessen scheint. Vorsichtig nähern sich die Drei dem nächsten der Heuhaufen nur um kurz darauf festzustellen, dass es sich um die passive Form von Kornplagen gehandelt hat. Zum Glück der Drei sind die Kornplagen nicht übermässig schnell und es gelingt ihnen die ersten Kornplagen zu zerstören bevor alle auf einmal angreifen können. Nach dem Kampf durchsuchen sie den Kornkreis und die Plagen, können aber ausser ein paar Handvoll Erde und einigen Plagensamen nichts verdächtiges finden. Auf ein erneutes magisches Tasten hin zeigt sich jedoch, dass die magische Aura deutlich abgenommen hat.

Die Drei machen sich auf den Weg den zweiten, grösseren Kornkreis zu untersuchen welcher in Feld weiter und eine Nacht früher aufgetaucht ist. Der Kornkreis geht von einem zentralen Punkt schwarzer, verbrannter Erde aus, von welchem aus sich alles Korn nach Aussen hin niedergedrückt ist. Gryn vermutet, dass es sich um eine Explosion oder etwas ähnliches handelt, was von einem zentralen Punkt aus ausgegangen ist, sonst finden sie jedoch auch hier nichts Verdächtiges.

Ohne wirklich klare Ergebnisse entschliesst sich Astoria zurück nach Centris zu gehen, die anderen Beiden folgen. Während Astoria und Gryn erneut die Bewohnenden von Centris versuchen in ein Gespräch zu verwickeln beginnt Ared die nahegelegene Mühle zu erklettern, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Was erst wie eine verzweifelte Aktion beginnt, verwandelt sich schnell in ein Schauspiel, welches die Kinder und auch einige Erwachsene interessiert verfolgen. Ared klettert elegant die ersten paar Meter in die Höhe, stösst sich mit einem kraftvollen Stoss von der Mühle ab, packt einen Mühlflügel und lässt sich unter grossen Applaus nach oben tragen. Abschliessend springt Ared am höchsten Punkt der Mühle ab, macht einen Salto im Flug und landet mit einer eleganten Verbeugung auf dem Dach der Mühle. Die Aktion macht sich aber auch auf andere Weise bezahlt, durch den erhöhten Aussichtspunkt erkennt Ared in der Ferne einen weiteren ganz kleinen Kornkreis, über welchem mehrere Raben kreisen, und welcher scheinbar noch von niemandem entdeckt wurde.

Mit den neuen Informationen machen sich die Drei erneut auf, auch diesen Kornkreis zu untersuchen und werden endlich fündig. Im Zentrum des kleinen Kreises findet sich ein kleiner Altar zu Ehren von Shi-Zen und Sekai-Sa, allerdings sind die Holzplatten mit den heiligen Symbolen falsch herum in die Erde gesteckt, so als ob jemand den Schrein entweiht hätte. Hinter dem Altar finden sich Knochen von diversen Kleinsttieren, Ratten, Hasen und ein Hahn. Auf dem Altar findet Gryn zudem ein altes Lederbuch, welches in einer nicht identifizierbaren Sprache geschrieben ist. Auf einer Seite finden sich blutige Fingerabdrücke, die Seite selbst zeigt die Symbole für Regen und Wasser. Während Gryn das Buch studiert wird das Krähen der Raben immer lauter. Astoria und Ared gehen dem Krähen entgegen und finden menschliche Überreste, werden aber sogleich von den aufgeschreckten Raben attackiert. Gryn ist schnell zur Stelle und zu dritt gelingt es ihnen die Raben abzuwehren, welche sich eher als nervig denn als wirkliche Gefahr herausstellen. Beim untersuchend der Überreste stellen sich diese als männlich heraus, und die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um Jeb handelte. Es ist jedoch schwer auszumachen, da er scheinbar mit grosser Kraft entzweigerissen wurde.

Die Drei machen sich auf den Rückweg nach Centris um der Familie von Jeb die schlimme Botschaft zu überbringen, seine Eltern sind aufgelöst über das Schicksal ihres Sohnes, und auch das restliche Dorf trauter um ihr ermordetes Mitglied. Die Lösung des Rätsels um die Kornkreise scheint aber immer noch nicht wirklich klarer geworden zu sein. Auf das alte Lederbuch angesprochen meint der Dorfälteste schliesslich, dass vielleicht die alte Gundel, eine Kräuterfrau in Nord-Weiler, ihnen helfen könnte. Auf dem Weg nach Nord-Weiler werden die Drei von einem völlig unerwarteten Regenschauer überrascht, sind jedoch, abgesehen davon, dass sie vollkommen durchnässt in Nord-Weiler ankommen ist die Reise jedoch frei von unangenehmen Überraschungen.

In Nord-Weiler angekommen, werden die Drei von den Bewohnern misstrauisch beäugt, die gleiche Prozedur die alle «Fremden» über sich ergehen lassen müssen. Auf die alte Gundel angesprochen wärmen sie jedoch etwas auf, und deuten auf einen Grasbewachsenen Hügel etwas ausserhalb des Dorfes. Beim näherkommen stellt sich der Hügel als überwachsene Rundhütte heraus. Als sich die Drei nähern verschwindet gerade eine schwarze Katze ins Innere. Beim betreten werden sie von diversen Gerüchen nach kochendem Sud, nach getrockneten Kräutern und nach alten Büchern empfangen. Im Hintergrund hört man das leise Zischen eines Feuers und das gemächliche Blubbern eines Kessels welcher darüber hängt. Schlurfend kommt die alte Gundel aus dem hintern Zimmer hervor, mustert die Drei von Kopf bis Fuss, verschwindet wieder und drückt ihnen je eine Schale mit Schnecken und ein Glas frisches Quellwasser in die Hand. Alle ausser Gryn lehnen dankend ab, Gryn hingegen macht sich über die Schnecken her, bis er bemerkt was er da genau isst. Unter leichtem Würgen spuckt er den Mundvoll nicht sehr dezent zurück in die Schüssel und schiebt sie von sich. Im Hinterzimmer sehen die Drei zudem ein kleines Mädchen, Milly, zwölf Jahre alt, welches für Gundel kocht und auch sonst aushilft, seit sie nach dem Tod ihrer Eltern von Gundel aufgenommen wurde.
Auf das Buch angesprochen stöbert Gundel unter gelegentlichem grunzen darin herum, erklärt kurz, dass ihr antikes Drakonisch etwas eingerostet ist, dass es sich aber klar um ein Buch mit alten Zauberformeln handelt. Auf der Seite mit den blutigen Fingerabdrücken hält sie kurz inne, und erklärt dann, dass es sich in der Tat um einen Regenzauber handelt, dass sie jedoch befürchte, dass es bei der Intonation der Formel zu einem Fehler gekommen sein könnte, da die Worte für Regen und Böses in Drakonisch sehr ähnlich klingen. Um genau festzustellen, was passiert ist brauche sie jedoch ihre Ruhe und einige Stunden Zeit, sie bittet die Drei sich doch bei einem nahe gelegenen Weiher auszuruhen, und Milly solle sie begleiten.
Da es ein langer Tag war willigen Gryn, Astoria und Aredhel ein, und machen sich, geführt von Milly, auf den Weg zum Weiher. Während Gryn und Astoria Milly mit ihren vergangenen Abenteuern unterhalten, summt Ared melodisch vor sich hin, und pflanzt einen der Kornplagensamen in einen kleinen Blumentopf, in der Hoffnung dereinst ein Haustier zu erhalten. Etwas später, das Feuer ist nur noch ein knistern und alle schlafen friedlich, erreicht eine plötzliche Druckwelle aus dunkler magischer Energie den Weiler, gefolgt von einer mächtigen Explosion. Die dunkle Energie war ausreichend um die Kornplage zu erwecken und die Drei sehen sich urplötzlich einem Monster direkt in ihrer Mitte entgegen. Trotz der schlaftrunkenen Benommenheit schaffen sie es die Plage zu vernichten. Gryn und Astoria fixieren Ared mit einem ausgesprochen bösen Blick und drohen fortan zu zweit weiterzureisen.

Die Explosion kam aus der Richtung von Gundels Haus, welches jedoch nur noch als rauchender Krater übrig ist. An Stelle von Gundel finden sie zudem ein Paar Vogelscheuchen vor, welche sich sogleich auf die Gruppe stürzen. Gryn, Ared und Astoria machen sich zum Kampf bereit, während Milly zurück zum Weiher flieht. Nach dem Kampf durchsuchen sie den Krater schnellstmöglich, finden aber ausser den verkohlten Überresten des Lederbuchs nichts mehr. Von Gundel scheint nichts übriggeblieben zu sein. Die Zeit reicht jedoch nicht um alles gründlich zu durchsuchen, da bereits ein Mob wütender Dorfbewohner mit Mistgabeln und Fackel angestürmt kommen. Ohne sich bemerkbar zu machen verschwinden die Drei, holen Milly ab und machen sich auf einem kleinen Umweg zurück nach Centris. Die Bewohner von Nord-Weiler hingegen finden nichts mehr und gehen davon aus, dass die drei Fremden für das Unglück verantwortlich sind, was nicht jeglicher Wahrheit entbehrt.

In Centris erklären sie was vorgefallen ist und können Milly, welche ihre Gundel verloren hat, und die Familie welche Jeb verloren hat zu einem wenigstens teilweise glücklichen Ersatz verbinden. Unter Dank der Bewohner von Centris machen sie sich auf den Rückweg wo sie alles Go-Xei erklären, und vor seinen Augen zeremoniell die verbrannten Überreste des Buchs verbrennen, damit kein weiteres Unheil geschehen kann. Go-Xei dankt ihnen, händigt die versprochenen Entlöhnung aus und stellt sicher, dass sie auch für die nächsten Tage mit Kost und Logie versorgt sind.

Karte von Caldera-Stadt
Caldera-Kurrier 16.04.768

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