Basilissas Turm

Wohn- und Wirkstätte einer der bekanntesten magischen Persönlichkeiten der Stauchischen Geschichte

Aus der Feder von Magistra Holdtrud Rosalia Steinbrech zu Lerchenbühl stammen einige interessante Berichte über Basilissa, die dem aufmerksamen Leser auch Aufschluss über ihren Turm geben können.  
"...Im Laufe der Jahrhunderte wirkten an der Akademie der Zwei Türme etliche herausragende Magier und Forscher auf dem arkanen Gebiet. Oft große Denker, die ihrer Zeit weit voraus waren. Eine der schillerndsten Persönlichkeiten, oder vielleicht auch DIE schillerndste Persönlichkeit, war Magistra Basilissa Desideria Estrella von Reuhenthal, die durch ihre Forschungen den damaligen Wissensstand beträchtlich erweiterte und in ihren gewählten Fachrichtungen sogar völlig neue Wege beschritt. Sie verbrachte ihr gesamtes Leben in der Akademie, widmete es völlig der Wissenschaft und wurde schließlich zur Erz-Arkanin des Roten Turms gewählt.

Magistra Basilissa wurde im Jahr 380 n. SR. geboren. Wie der Familienname schon sagt, entstammt sie dem Geschlecht zu Reuhenthal. Ihr Vater war der damalige Baron und ihre Mutter eine Elhambri, die einer schwer- und einflussreichen Kaufmannsfamilie entstammte. Von ihr soll Magistra Basilissa ihr höchst ansprechendes optisches Äußeres geerbt haben. Dieses guten Aussehens war sich die Magistra auch stets sehr bewusst, dazu jedoch später mehr.

Ihr magisches Talent trat schon in sehr jungen Jahren zutage, weshalb ihre Eltern das Kind mit fünf Jahren zur weiteren Betreuung nach Akademiestadt brachten. Dort sog das begabte Kind alles Wissen, an das es gelangen konnte, auf wie ein Schwamm. Basilissa schloss ihre Ausbildung mit summa cum laude ab und verblieb anschließend im magistrositätlichem Kollegium, um zu lehren und zu forschen.

Augenzeugenberichten zufolge war sie eine höchst ambitionierte, entschlossene und brillante Magierin und ihren Lehrlingen gegenüber streng und unnachgiebig. Magistra oder besser gesagt, Erz-Arkanin Basilissa widmete sich in ihren Studien und Versuchsreihen in erster Linie der Portal- und Sphärenmagie. Auch auf den Fachgebieten der Astronomie und der Wassermagie war sie eine Koryphäe ihrer Zeit, beziehungsweise sind ihre Erkenntnisse auch heute noch der aktuelle Stand der magischen Wissenschaften in Stauchen. Von ihr stammen zum Beispiel die Werke „De Natura Aquae“, „Der Blick hinter den Wasserspiegel“ und „Die Kristallsphären der Sterne“.

Laut Aufzeichnungen der Akademie verfasste sie jedoch über die Portal- und Sphärenmagie insgesamt zehn Bücher, von denen heute drei in der dortigen Bibliothek stehen. Die anderen sieben Bücher schrieb sie offenbar nur für ihren Eigengebrauch und diese gelten seit ihrem Tod als verschollen. Aufgrund der äußerst vermögenden Familie ihrer Mutter standen der Magistra beinahe unerschöpfliche Geldmittel zur Verfügung. Weshalb die Beschaffung von Materialien und Herstellung von Gerätschaften kein Problem darstellten.

Zudem hatte sich Basilissa in der Stadt einen Turm errichten lassen, der einen Experimentierraum, ein Studierzimmer und eine eigene Bibliothek enthielt – mit Fachbüchern, welche die Magistra für ihre Forschungen aus ganz Stauchen und auch dem Ausland zusammengetragen hatte. Auch ein komfortabler Schlaf-, Ankleide- und Aufenthaltsraum sowie eine Küche gehörten zur Ausstattung des Turms. Wie bereits erwähnt, erfreute sich die Magistra eines sehr guten Aussehens und zelebrierte dieses auch ausgiebig. Böse Zungen behaupten gar, sie sei die personifizierte Eitelkeit gewesen. Sie besaß zahlreiche Magierroben aus Brokatstoffen und Seide und noch sehr viel mehr verschiedene Hüte und Zauberstäbe. Es heißt, sie habe für jeden Tag der Woche einen eigenen Stab gehabt und so viele Hüte besessen, dass diese in einer Reihe auf den Boden gelegt von Akademiestadt bis nach Swanhilds Êre gereicht hätten – was natürlich maßlos übertrieben ist.

Außerdem habe sie sich ständig kistenweise Konfekt aus der Elhambra liefern lassen, weshalb dort ganze Dattel und Kokospalmenhaine nur für ihren Bedarf benötigt worden seien. Auch dies ist natürlich nur blanker Humbug, auf Bildern ist die Magistra rank und schlank, weshalb die angeblichen Mengen an verschlungenem Konfekt nur üble Nachrede sind.

Es existieren heute noch zahlreiche Porträts von Magistra Basilissa, ganz offenkundig ließ sie sich gerne malen. Aus diesen Bildern kann geschlossen werden, dass Sie scheinbar auch ein Faible für eine ganz bestimmte, aufwendige Flechtfrisur hatte, da auf jedem einzelnen Bild dieselbe Frisur unter ihrem jeweiligen Hut hervorschaut. Magistra Basilissa starb hochbetagt mit fünfundneunzig Jahren und hinterließ der Akademie ein umfassendes Erbe. Ihr Turm wurde vom Kollegium in ein Museum umgewandelt. Gegen ein kleines Eintrittsgeld können interessierte Besucher dort eine Führung erhalten und für alle Magielehrlinge im ersten Lehrjahr ist eine Exkursion in Basilissas Turm eine Pflichtveranstaltung..."
— Magistra Holdtrud Rosalia Steinbrech zu Lerchenbühl
 

Details zum Turm in aller Kürze

 
Der massive und sehr wuchtig wirkende Wohnturm wurde im Jahre 422 nSR im Auftrag Basilissas der Großen erbaut. Der sehr große Durchmesser von über zehn Metern, ist dem Umstand geschuldet, dass er innen genug Wohnraum bieten sollte, um einer damals schon sehr hochgestellten und angesehenen Person wie Basilissa Desideria Estrella von Reuhenthal, genannt "die Große", gerecht zu werden.   Der Turm verfügt über insgesamt sieben Stockwerke, die durch drei Treppentürme miteinander verbunden sind. Der vierte Turm an der Außenseite des Bauwerks verfügt über keine Zugange und dient allein der Zierde. Insgesamt ist der dreiundzwanzig Meter hohe Turm der Bauweise der Zeit zu Swanhilds Regentschaft nachempfunden. Betreten kann man den Turm durch eine prächtige doppelflügelige Tür an der zur Straße zugewandten Südostseite. In früheren Zeiten gab es auch noch eine Hintertür, zu den Lagerräumen im Erdgeschoss. Da der Turm jedoch bereits vor mehr als einem Jahrhundert, in ein Museum verwandelt wurde, hat man diese nicht mehr benötigte Tür kurzerhand zugemauert.   Führungen werden Dienstag bis Freitag zur zehnten Stunde am Vormittag und zur zweiten und vierten Stunde am Nachmittag oder nach Vereinbarung angeboten.  

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