Der Ring aus hohen, zerklüfteten Bergen umgibt das Stauchener Land schon seit Urzeiten. Schon vor den Faucherkriegen ragte es wie ein felsiger Wall zum Himmelsdach, schon vor der ersten Zeit waren die eis- und schneebedeckten Zinnen am Wolkenrand nur an klaren Tagen und auf den höchsten Türmen Stauchens zu sehen. Von dort kamen einst die Faucherbrüder, hier begann und endete der verheerende Sturm aus Feuer und Eis, mit dem die mächtigen Wesen Stauchen quälten, bis Swanhild – selbstlos und tapfer – den Brüdern entgegentrat.
Noch heute meint man bei jedem Schritt, den man vorsichtig und überlegt in dem unwirtlichen Gebirgsring setzen sollte, das rauchende Schnaufen der Drachenhüter hinter sich zu hören.
In jedem klirrenden Schrei der riesigen Bergadler, die beständig über den Eindringlingen aus den Tälern kreisen, vermutet man noch das herz- und markerschütternde Brüllen eines Fauchers. Dazu reißt ein mächtiger Eiswind an Gewändern und Leibern, der selbst den lautesten Hilferuf von den Lippen reißt. Und überall sind Felsen, geformt von unvorstellbaren Wesen, die die Täler Stauchens vor jedem Unbill zu schützen gedachten als sie den natürlichen Wall errichteten. Oder waren es etwa die Faucher selbst, die das Schicksal mit ihren Klauen woben und den Stein mit ihrem nicht zu ermessenden Geist formten?
Wie und wer auch immer: nur drei Pässe ließen die Erbauer des Ringgebirges zurück.