Der Sechs Fauchertempel
In der Vollmondstraße, gegenüber dem „Park der gelehrten Köpfe“, befindet sich der städtische Fauchertempel. Es handelt sich um einen großen Bau aus Sandstein, die Vorderfront mit Marmortafeln verkleidet und das Eingangsportal mit Steinmetzarbeiten verziert, die Drachen und verschiedene Heilige darstellen.
Im Türstock befindet sich ein alter Schriftzug in elfischer Schrift, der übersetzt bedeutet „Denn vor Euch, Ihr Drachen, können wir nichts verborgen halten“. Der Grund, warum ausgerechnet dieser Satz dort eingemeißelt ist, ist nicht überliefert.
Der ansässige Frater heißt Frater Reginsbald Winterwind, stammt ursprünglich aus Galothien und kam kurz nach dem Fauchergericht hierher. Die vorherige Fratisse Furwinolde konnte und wollte sich nicht mit dem Wandel abfinden und verließ daher vor wenigen Jahren die Stadt Richtung Weißenburg.
An der Nordwand des Hauptraums sind Alabasterstatuen der sechs Faucher auf Granitsockeln in einem Halbreis aufgestellt. Der sehr alte Fauchertempel in Akademiestadt war ursprünglich zur Verehrung aller sechs Faucher errichtet worden. Nachdem vor etwa 300 Jahren die Inquisition ihr grauenvolles Werk begann, schaffte man die vier Statuen von Tiamat, Ysfandia, Hjordis und Ardasir rechtzeitig in die Kellergewölbe und versteckte sie dort. Nach dem Fauchergericht wurden die Statuen flugs wieder hervorgeholt und auf ihre angestammten Sockel zurückgestellt.
Außer dem Frater leben und arbeiten im Tempel ein Novize und ein Tempeldiener. Jeden Mittag gibt es eine Armenspeisung, während Frater Reginsbald Suppe oder Grießbrei verteilt. Zwar gibt es in Akademiestadt keine so armen Bürger, die tatsächlich ohne diese Essensausgabe hungern müssten, dennoch finden sich regelmäßig ein paar Tagelöhner, Hilfsknechte und Mägde ein. Auch Reisende, die schlecht bei Kasse sind, können sich hier eine kostenlose warme Mahlzeit abholen. Frater Reginsbald ist die Armenspeisung aus anderen Tempeln gewohnt und möchte nicht auf diese Aufgabe verzichten.
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