Rukshar
Aus "Eine kurze Geschichte der Volksstämme Stauchens"
Aktualisierte Neuauflage 619 n.SR.
Die Rukshar sind ein stolzes, kriegerisches Nomadenvolk, das in den kargen Berghängen und Tälern des Drachenrücken und Drachenschwanzes lebt. Einst waren sie Jäger und Schafzüchter, heute jedoch sind sie in Stauchen vor allem als Sklavenfänger bekannt, die den Nachschub für das stetige Bedürfnis an Sklaven in der Elhambra heranschaffen. Dabei machten sie in erster Linie Jagd auf das friedliebende Volk
der Tamuden.
Der Anblick der typischen, traditionellen weißen Turbane der Rukshar ist nicht ohne Grund gefürchtet oder erweckt zumindest Gefühle der Beunruhigung. Es gibt insgesamt acht Stämme, die wiederum in zahlreiche Groß-Sippen aufgeteilt in den Bergen umherziehen. Früher bekämpften diese sich häufig untereinander aufgrund von Blutfehden oder Zugang zu Weidegründen und Wasser. Auch wurden hie und da kleine gegenseitige Raubüberfälle unternommen. Davon kamen die Rukshar jedoch seit einigenJahrzehnten fast völlig ab, da sie erkannt hatten, dass sie damit ihre Position den anderen Elhambrern gegenüber schwächen und geeint viel stärker auftreten können.
Ursprung
Es kursieren Geschichten, wonach die Rukshar ursprünglich nicht im Drachenrücken heimisch waren, sondern vor Jahrhunderten von irgendwo aus dem Südosten Stauchens einwanderten. Die Rukshar selbst sprechen mit Außenstehenden jedoch nicht darüber. Möglicherweise will man auch an das, was man dort hinter sich gelassen hat, nicht erinnert werden.
Sprache
Die Rukshar verfügen über eine eigene Sprache, die nichts mit dem Elhambrischen gemein hat. Zwar wurden über die Zeit etliche elhambrische Lehnwörter übernommen, untereinander sprechen die Rukshar jedoch nur in ihrer eigenen Sprache, die sie „Chekeníu-Rai“ nennen. Oft gehörte Lehnwörter sind zum Beispiel der Begriff „Shabrack“ für einen Sklaven, „Amdjat“ für den Anführer eines Stammes oder der Titel „Sufar“ für den erwählten Sprecher aller Rukshar. Die Rukshar sind bemüht, ihre Sprache für sich zu behalten und haben keinerlei Interesse daran, dass andere diese erlernen.
Leben und Kultur
Das Zurschaustellen und Demonstrieren von Stärke und Stolz ist das zentrale Element in der Kultur der
Rukshar. Positionen innerhalb des Stammes werden von denen, die sie inne haben, mit großem Einsatz
verteidigt, die Hierarchie innerhalb eines Stammes ändert sich häufiger.
Frauen haben den Männern gegenüber eine stark untergeordnete Position und sind ihrer Familie oder
später dem Ehemann zum Gehorsam verpflichtet. Sie dürfen Männern gegenüber nicht von sich aus das
Wort ergreifen sondern müssen warten, bis sie zum Sprechen aufgefordert werden. Halten sie sich
außerhalb der Zeltlager unter Nicht-Rukshar auf, müssen sie sich verschleiern.
Die Rukshar sind extrem abergläubisch und verehren alle möglichen Geistwesen, von denen sie sich
umgeben sehen oder bemühen sich zumindest, diese nicht zu erzürnen. Zwar glauben sie wie alle anderen
Staucher ebenfalls an die sechs Faucher, rufen jedoch bei den meisten Angelegenheiten zuerst die Geister
der Berge an.
Einige der Stämme veranstalten Grubenkämpfe zur Belustigung eines zahlenden Publikums, bei denen
Sklaven bis zum Tod gegeneinander kämpfen müssen. Insbesondere die Stämme der Ut‘Sahin und der
Al‘Kamal haben sich dabei grausam hervorgetan. Zu den Kämpfen reisen oft auch reiche, wichtige oder
adelige Persönlichkeiten aus den elhambrischen Städten und sogar Rest-Stauchens an, um sich von
diesem „Nervenkitzel“ unterhalten zu lassen.
Nach dem Tod Sulvan Shadar Cashans 617 n. SR fiel ein großes Reiterheer mehrerer geeinter
Ruksharstämme aus heiterem Himmel über die restliche Elhambra her, griff verschiedene Dörfer und
Städte an und nahm sogar Elhambra Stadt ein. Es folgte ein mehrmonatiger Bürgerkrieg, wobei sich der
Sufar der Rukshar von seinen Leuten zum Sulvan erklären lies. Erst im Sommer 618 n. SR konnte dem
von Sulvan Tampanut durch den Tod des Sufar ein Ende gesetzt werden. Der Anlass des Krieges ist für
die restlichen Bewohner der Elhambra bis heute jedoch unverständlich, da die Rukshar eigentlich dafür
bekannt sind, eine sesshafte Lebensweise, sowie Steinbauten zu verachten und mit den Angehörigen der
anderen Völker außer dem Handel wenig zu tun haben zu wollen.
Schlussfolgerungen
Das bisherige Darsen als Sklavenhändler steht in Frage. Es gibt nun einmal kaum noch Tamuden. Und die es noch gibt werden vom Sulvan in Dienst und unter Schutz gestellt. Die Stämme sind seit dem Tod des letzten Sufar noch eher uneins, wie es weiter gehen soll. Es gibt Gerüchte wonach Angehörige der Al'Kamal dem Sulvan seit einiger Zeit als Leibgarde dienen.
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