Prolog 2 - Baju

General Summary

Inhalt der Episode

Wir schreiben den 4. VII. 1027 NdA, am Morgen eines heißen, sonnigen Tages am Hauptquartier des ras Majal in Rak'Tchandar.

Baju befindet sich am Hauptsitz seines Hauses in Rak'Tchandar, auf dem Weg zu seinem Adj-Mer Lutfi Majal, der gerade von einem Treffen der Häuser zurückgekehrt ist.

Nach einer kurzen Begrüßung erzählt Lutfi Baju von der Einladung zur in zehn Tagen stattfindenden Hochzeit zwischen den Häusern Bahath und Sharit. Lutfi schickt Baju nach einer kurzen Lehrstunde über die Politik zwischen den Häusern auf einen Botengang zum Haus Sharit, um dort eine gesiegelte Nachricht abzugeben.

Da am heutigen Tag auch eine Jam-Session stattfinden soll, schweifen Bajus Gedanken ab, zurück in seine Kindheit, als sein Vater bemerkte, wie wichtig das Musizieren mit seinen Freunden für Baju ist.

Baju macht sich eilig auf den Weg durch das Gewirr der Straßen und Gassen, um seinen Auftrag zu erledigen und noch pünktlich zum Beginn der Jam-Session wieder zurück in seinem Viertel zu sein. Schon auf dem Weg kann er an der beständigen Knoblauchfahne wahrnehmen, dass auch Najim auf dem Weg zur Taverne Zum trunkenen Sandhai sein muss, wo wenig später das große Musizieren beginnen wird, und schafft es, den winzigen Loxodon auf sich aufmerksam zu machen, und die beiden verabreden sich für später zum gemeinsamen Musizieren.

Unterwegs kommt Baju an einer Gruppe weinender "Mäusemenschen", wie Halblinge hier bezeichnet werden, vorbei. Die Erinnerung an eine Lektion seiner Mutter, dass alle Wesen wertvoll sind, bringt Baju dazu, innezuhalten und sich zu erkundigen, was denn vorgefallen ist. Ein weiblicher der Halblinge berichtet, dass draußen auf den Feldern eine Kreatur - ein Drache, ein Drache - aufgetaucht sei und ihren Mann genommen hat. Sie beschreibt ihm ein riesiges grünes Wesen, auf vier Beinen laufend, mit Schwanz und einem Maul voller riesiger Zähne und Krallen an fünf Fingern. Das Wesen habe ihren Mann gepackt und sei Richtung Sumpf gelaufen. Sie habe Angst, das zu melden, da es schon das zweite Mal ist, dass sich sowas ereignet hat. Baju verspricht, sich darum zu kümmern und sich hier wieder mit der Halblingsfrau zu treffen, sobald er seine Botschaft überbracht hat, um sich dann von ihr die Spur auf dem Feld im Westen des Ma' Maji zeigen zu lassen.

Weiter nördlich in der Stadt werden die Gassen enger, und Baju bleibt in einer stecken. Plötzlich wird es heiß an seinem Hinterteil, und unter dem Gelächter einiger Zuschauer bricht Baju frei. Als er sich umschaut, wer schuld an seiner Verbrennung an empfindlicher Stelle ist, sieht er noch eine lächelnde Feuer-Genasi an ihm vorbei gehen und ihm zuzwinkern.

Es ist eine Stunde nach Mittag, als Baju endlich im Viertel des Maßes, dem Gebiet des Hauses Sharit, ankommt. Der Schreiber Beam nimmt seine Botschaft entgegen, der ihm verspricht, sich darum zu kümmern, dass sie ihren Empfänger erreicht. Auf dem Weg zum Ausgang begegnet er Mardiya al Sa, der obersten Richterin der Stadt und Baja des Hauses Sharit, die ihn unwirsch auffordert, ihr aus dem Weg zu treten und, nachdem Baju ihr freundlich Platz macht, mit einem Trupp Arbeiter an ihm vorbei Richtung Norden abzieht.

Auf dem Weg zurück zu den Halblingen begegnet Baju einigen Leuten, die Flyer verteilen - Flyer, wie er sie selbst in der Tasche trägt, um sie für Moosha al Alvaqsun, einer begabten Sängerin und Tänzerin, unter die Leute zu bringen. Auf dem weiteren Weg zurück verteilt auch er sie an die Personen, denen er begegnet, sich erinnernd, wie er die beeindruckende Leonin auf einer Jam-Session kennengelernt hat und sie zu seiner Förderin wurde.

Kurz nach der zweiten Stunde trifft Baju wieder auf die Halblinge, die er auf wenig später vertröstet, um einen Abstecher zum "Trunkenen Sandhai" zu machen, wo die Jam-Session bereits in vollem Gange ist. Najim bemerkt ihn und kommt von der Bühne. Baju erzählt ihm von "Drachen" und "Mäusemenschen", was Najim abtut und darauf hinweist, dass sie sich als Band präsentieren müssten, wenn sie gebucht werden wollten.

In diesem Augenblick betritt ein reicher Händler das Auditorium, der die "Fressstraße" betreibt - eine Straße voller Restaurants und Essensständen, in der man alles bekommt, nach was sich der Gaumen sehnt. In dieser Straße gibt es für Musikanten immer wieder feste Engagements, die noch dazu gut bezahlt werden. Najim versucht, Baju zum Vorspielen zu bewegen, der jedoch dreht sich, nachdem er vergeblich versucht hat, einen Zauber auf seinen Freund zu wirken, um und verlässt die Taverne. Im Weggehen hört er noch das Spiel von Najim, das hinter dessen normalen Fähigkeiten zurückbleibt, weil der kleine Loxodon mit den Gedanken woanders ist.

Bei den Halblingen lässt sich Baju genau berichten, was geschehen ist, und einer der Halblinge führt ihn dann durch das von den Angehörigen der Häuser selten genutzte Seitentor im Westen der Stadt über die schmale gewundene Klippenstiege, die man steil in den Fels gehauen hat, hinab und vorbei an den Sklavenlagern am Fluss zum Hafen.

Mit einem der Flöße setzt die kleine Gruppe zur Fellachensiedlung im Westen des Ma' Maji über, von wo aus Baju zu einem der nördlichen Felder geführt wird. Baju folgt der auffälligen Spur, die ihm die Halblinge dort zeigen, die nach Norden dem Flusslauf folgt. An einer Stelle verändert sich die Spur und führt gegenüber einer kleinen Insel ins Wasser des Flusses.

Baju beschließt, zur Insel zu schwimmen. Auf der Insel geht die Spur, der er gefolgt ist, weiter, bis er auf dem sumpfigen Land der Insel in einem Morastloch steckenbleibt. Aus dem nahegelegenen Gebüsch wird er von einem hervorbrechenden Ungetüm angefaucht - ein einem Waran ähnelnden pferdegroßen Wesen mit scharfen Zähnen und Krallen. Bajus Versuche, das Wesen durch Friedfertigkeit zu beruhigen, führen dazu, dass es abzieht, doch als Baju ihm folgt, greift es an. Mit dissonanten Geräuschen vertreibt Baju das Wesen und folgt ihm vorsichtig ins Gebüsch.

Auf einem Stein findet er die angefressenen Leichname der vermissten Halblinge. Als Beweis für deren Angehörige nimmt sich Baju von ihnen eine Holzkette und eine Locke auffällig roten Haares. Als er dann den Spuren weiter folgt, findet er auch kleinere Ausgaben der Abdrücke im Morast - das Wesen hat augenscheinlich Nachwuchs. An einer Stelle werden die Spuren dann von Fußabdrücken gekreuzt. Aus einem Gebüsch sieht Baju dann ein Schwert herausragen, das aus einer riesigen Gräte gemacht ist.

- Pause -

Baju spricht die Gestalt im Gebüsch an, und daraus tritt eine kleine Tabaxi mit buschigem, getigerten Fell und einer Brille hervor, deren gut gearbeitete braune Kleidung sie als Angehörige des Hauses Mashia ausweist. Baju erkennt sie nicht. Als er sie fragt, wer sie sei, sagt sie ihm, er solle sie einfach "Gräte" nennen, er solle sich davon machen - es gäbe hier nichts zu sehen, und wirft ihm einen Beutel Gold hin. Sie schütze sein Leben, denn hier treibe ein wildes Untier sein Unwesen, das zu erlegen sie aufgebrochen sei. Baju lehnt ab und bietet ihr stattdessen an, das Wesen, das er ja schon gesehen und verwundet habe, gemeinsam zu jagen. Nach einigem hin und her willigt die Tabaxi ein, verbittet sich aber die Fragen von Baju, was hier los sei und gibt ihm den Beutel voll Gold, mit der sie hofft, sein Schweigen zu erkaufen.

Als es hinter ihnen wieder im Gebüsch raschelt, springt "Gräte" hinein, und Baju folgt dem Kampflärm, den er hört. Langsam dämmert es ihm, dass das Schwert, das "Gräte" führt, ein Richtschwert sein muss, das Zeichen eines Baj. Als er dazu kommt sieht er, wie die kleine Tabaxi mit dem großen Schwert mächtige Hiebe in die leere Landschaft setzt, und macht einige spöttische Bemerkungen zu ihren Kampffertigkeiten.

Die Spur führt weiter ans Wasser, wo Baju und "Gräte" das Wesen aufstöbern, als es gerade mit zwei Jungen in den Fluss will. "Gräte" bedeutet Baju, die Jungen nicht anzugreifen, aber das Elterntier müssten sie töten, da es bereits Blut geschmeckt habe. Baju stellt sie noch einmal zur Rede, und "Gräte", die mittlerweile zugegeben hat, die Baja ihres Hauses zu sein, berichtet, dass ihr Haus eine Lieferung aus dem Norden bekommen habe - Reitwarane aus den Sumpfländern.

Nach einigem hin und her greift das ungleiche Paar - immer noch miteinander streitend und zeternd - den Waran an. Mit einer Donnerwoge, die auch "Gräte" zu Boden bringt, springt Baju das Wesen an. Er verfolgt das schwer angeschlagene flüchtende Wesen und tötet es, als es gerade versucht, in den Fluss zu entkommen. Gerade noch schafft er, eines der kleinen Warane zu fangen, und wendet sich dann der Baja zu, die im Sterben liegt. Mithilfe seiner Bardenfähigkeiten rettet er "Gräte". Als ihm die Baja zusagt, dass das Haus Mashia dem Haus Majal in Zukunft in allen Dingen entgegenkäme, rückt Baju davon ab, den Vorfall und die Einfuhr gefährlicher Exoten zu melden.

Baju untersucht die Leiche des Warans und trennt den Kopf des Untiers als Beweis ab, ehe er zurück zu den Halblingen schwimmt, ihnen die Halskette und den roten Schopf ihrer Verwandten übergibt und sich darum kümmert, dass sie Zeit bekommen, ihre Verwandten von der Insel zu holen und zu begraben.

Mit dem Kopf kehrt er anschließend zum Hauptsitz seines Hauses in die Stadt zurück, um seinem Adj-Mer Bericht zu erstatten. Lutfi gibt ihm daraufhin den Auftrag, das, was er heute erfahren hat, dazu zu nutzen, den Ruf des Hauses zu verbessern. Baju schickt einige Angehörige in die Tavernen in den Gebieten des Hauses Mashia, um dort mehr über die Umtriebe mit dem Tierschmuggel zu erfahren. An die Baja des Hauses, Kazeema el Matar, setzt er einen Brief auf, in dem er sie zur Wiedergutmachung seines ungestümen Angriffs zum Essen einlädt. Schließlich schickt er eine Kinderschar zum Haus Alvaqsun, um neue Flyer als Ersatz für die, die sich bei seinen schwmmenden Flussdurchquerungen in ihre Bestandteile aufgelöst haben, zu holen und sie in der ganzen Stadt zu verteilen.

Anschließend schließt er sich für den Rest des Tages und einen guten Teil der Nacht der Jam-Session in der Taverne "Zum trunkenen Sandhai" an, bis er schließlich vom Wirt Hapu zum Ladenschluss vor die Tür gekehrt wird.

Am nächsten Morgen wird Baju frühmorgens geweckt, als ein Diener ihm das Antwortschreiben der Baja Kazeema überreicht, die seine Einladung annimmt und ein Treffen im Gasthaus "Zum Ellstock" im Viertel des Maßes zum Mittagessen anberaumt. Das Essen verläuft freundlich, bis die Baja Baju eröffnet, dass die ausgesandten Angehörigen, die sich umhören sollten, betrunken und auffällig im Viertel vorgegangen sind. Auf seine Nachfrage hin informiert Kazeema Baju, dass der Import der Tiere nicht nur mit dem Wissen des Hauses Hayawan erfolgt ist, sie seien auch auf den Routen und Schiffen der Sklavenhändler ins Land geschmuggelt worden. Versöhnlich enden Essen und Gespräch, als die Baja sich zurück zu ihren Pflichten wenden muss.

Im späteren Verlauf des Tages erhält Baju eine Einladung von Moosha al Alvaqsun, sie in der Karawanserei zu treffen. In den Kellerräumen der Karawanserei kommt er an einem dampfenden der Pools vorbei, in dem sich eine Feuer- und eine Wasser-Genasi räkeln, um dann den Theatersaal zu erreichen, auf dessen Bühne ein Tabaxi mit einem Minotauren kämpft.

Als Moosha Baju bemerkt, wendet sie sich zu ihm, um ihm zu seiner Aktion mit den Flyer verteilenden Kindern zu gratulieren. Sie lädt ihn zu einer Wasserpfeife ein und erkundigt sich nach Neuigkeiten. Nach dem Austausch von Höflichkeiten und Nettigkeiten bietet die Adja-Mer Baju an, zum Dank seine Trommel zu vergolden und zu verzieren. Bei der Unterhaltung über die anstehende Hochzeit weist Moosha Baju auf das Datum hin: Die Hochzeit ist für den Jahrestag der Besetzung von Alt-Loxor geplant. Sie geht davon aus, dass der Tag bewusst gewählt wurde, um dem militärischen Statthalter in der Stadt, Ja'Thun, zu schmeicheln.

Die Wesira des Hauses Alvaqsun, die Wasser-Genasi Eneesa al Zia entsteigt ihrem Pool und gesellt sich zu den beiden, um Baju zu begrüßen und sich ebenfalls zu bedanken. Gemeinsam trinken und reden sie bis spät in die Nacht.

Denkwürdiges

"Junger Mann, jetzt merk' Dir eines sehr sehr gut: Mäusemenschen, Menschen, alle Lebewesen haben hier drin ein Herz genau wie Du. Und Deine Aufgabe ist es, wenn Du mich nicht enttäuschen willst, in jedem Lebewesen dieses Herz zu finden. Sonst habe ich als Deine Mutter versagt."
— Mahnung von Bajus Mutter an ihren Sprössling, als er als kleiner Junge Spottlieder sang
Datum des Berichts
18 Sep 2023
Hauptschauplatz
Die Episode auf Youtube:
Kamikaze Dungeon Show - Fäden der Macht - Prolog 02

Kampagnen News:

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