Xipakali (Chchssipa-ka'-lieh)

Wenn man das erste mal einem Angehörigen der Xipakali, des auf Septia heimischen Echsenvolkes, trifft, könnte man beim ersten Anblick meinen, er stamme aus einer unglücklichen Liaison von Drachengeborenen mit dem Schildkrötenvolk.

Nichts jedoch ist weiter entfernt von der Wahrheit. Die Xipakali sind tatsächlich das erste Volk, das auf Lodrillien geschaffen wurde - und unter ihren Ältesten gibt es einige wenige, die sich noch daran erinnern.

Als zwischen Ogmys und Nzarth noch Gleichgewicht herrschte, schufen sie gemeinsam die Xipakali, bevor sie später, als ihre Liebe einem Kräftemessen wich, zu ihrer Unterstützung Angehörige ihrer Heimatwelten nach Lodrillien holten, von denen die meisten der anderen heutigen Völker abstammen. Dieses Gleichgewicht und die Verbundenheit mit der Welt, auf der sie geschaffen wurden, um von den gemeinsamen Erlebnissen ihrer Schöpfer zu erzählen und ihre Schöpfer immer an schöne Momente zu erinnern, prägen bis heute das Sein des Echsenvolkes.

Als ihre Götter nicht mehr waren, waren es die Xipakali, die das Rätsel lösten, wie Lodrillien trotzdem in der Existenz gehalten werden konnte. Ihre Weisen, Druiden und Schamanen leiteten die sechs Helden an, die ihre Welt vor der Auflösung retteten und die mit ihren Anhängern die Ahnen der "Zweiten Völker" werden sollten, wie die Xipakali sie nannten - der Elfen, Zwerge und Menschen, der Gnome, des Katzen- und Elefantenvolks.

Als die Welt schließlich sicher war, erbauten sie im Zentrum Septias, im sumpfigen Dschungel, der ihnen reiches Leben bot und sie vor neugierigen Augen versteckte, zwei Städte, um die herum sie sich ansiedelten: Liththarrh ("Die in die Zukunft blickt") und Rrhothadûn ("Die sich erinnert").

Mit dem Kataklysmus von Sharshamath im Jahre 489 NdA änderte sich das Klima in diesem Teil Septias dramatisch. Die Temperatur fiel drastisch, aus der heißen Schwüle, wie gemacht für das Echsenvolk, wurde ein diesiger Nebel, der alles klamm und kühl macht. Der Dschungel wich über die Jahre einem morastigen, sumpfigen Ödland, satt vom faulenden Holz. Und wie ihre Umwelt zerfiel, so verfiel auch die Hochkultur der Xipakali. Heute gleichen ihre Städte, die einst ein architektonischer Glanzpunkt waren, trostlosen Ruinen aus Schlamm, die Inschriften und Reliefs im Sandstein ausgewaschen, das einst hell strahlende Material dunkel von Algen, Moos und Flechten.

Das Echsenvolk musste, um hier jetzt noch zu überleben, einen nomadischen Lebensstil annehmen. Nur zu ganz besonderen Anlässen zieht es noch in die alten Städte, um mit uralten Zeremonien und Ritualen für einen kleinen Augenblick den Glanz der Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen.

Heute findet man die Nachkommen des "Ersten Volks" in kleinen Stämmen über das ganze Gebiet Mittel-Septias verstreut, eingekeilt zwischen dem Reich von Saptakkara im Westen und der Blutigen Sichel im Osten. Vereinzelt trifft man auch Angehörige der Xipakali im Reich des Saptakkar selbst, meist im Süden, wo sich gut versteckt noch Reste ihrer alten Zivilisation unter der Hand von Maji gehalten haben.

Die Varianz der Angehörigen des Echsenvolkes ist groß, und man findet eine breite Spanne unterschiedlicher Gestalten bei ihnen, von den eher klein und schmal gebauten flinken Scouts und Jägern über die gewaltigen, deutlich über menschengroßen Krieger bis hin zu den gedrungenen Weisen. Mitglieder des anpassungsfähigen Volks können innerhalb einiger kurzer Jahre ihre Gestalt, abhängig von ihrer Stellung und den Anforderungen, die die Umwelt an sie stellt, ändern. So unterschiedlich die verschiedenen Repräsentanten auch aussehen mögen - sie stammen aus den gleichen Bruttümpel.

Alle Angehörige der Xipakali haben ein Gespür für die Magie, die durch Lodrillien fließt, und viele können sie sich zunutze machen. Selbst die Krieger dieses Volkes verbessern ihre ohnehin beträchtlichen Fähigkeiten durch den Einsatz schamanischer und druidischer Künste, so dass ein Feind sie oft erst in dem Augenblick sieht, wenn ein großer Kiefer mit vielen Zahnreihen nach ihm schnappt. Auch Barden gibt es unter ihnen häufig - die Schuppen ihrer langen Arme nutzen sie, um den Rhythmus ihres gutturalen Gesangs, der bei dieser Art der Echsenmenschen durch große, oft bunte, Kehlsäcke verstärkt wird, durch gleichmäßiges Klacken zu betonen, das klingt, als werde ein trockener Baum langsam über große metallische Zähne gezogen.

Die Xipakali-Gesellschaft ist um die Gefäße der Erinnerung herum organisiert - uralte Xipakali, die sich, um ihr Leben zu verlängern und die Erfahrungen und Momente über den Lauf der Zeiten zu retten, mithilfe bestimmter Artefakte oder durch Kälte in einen todesähnlichen Schlaf versetzen lassen, in dem sie nicht altern und weder Wasser, Luft noch Nahrung benötigen. Zu besonderen, meist durch die Zeit bestimmten, Gelegenheiten treffen sich die Stämme der Xipakali bei Liththarrh, um von dort aus in einer Prozession nach Rrhothadûn zu ziehen, wo sie in einem dreitägigem Ritual eines der Gefäße wecken, seinen Rat erfragen können und so viel wie möglich von seinen Erinnerungen in sich selbst aufnehmen.

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