03 Der Geschmack des Tötens
Nach der nervenaufreibenden Nacht im verlassenen Onsen, in der viele neue Fragen aufgeworfen wurden, setzen die Helden ihren Weg fort. Die Wanderung nach Süden, in Richtung Eichenschnitt verläuft zunächst überraschend ruhig, undsogar das Wetter klart auf sobald die Gruppe die weite Ebene betreten. Innerhalb eines Tages durchqueren sie diese und schließen dabei mit einheimischen Bauern Kontakte.
Am nächsten Tag erreichen sie schließlich die ersten Ausläufer des Dämmerwalds und schon jetzt thronen in einiger Entfernung die gewaltigen Wurzeln des Götterbaums über den dichten Baumwipfeln des Waldes.
Nach einer Rast bei welcher die Helden zwei fahrende Händlerinnen treffen, entdeckt Tsuki spuren von Waldgeistern, denen er neugierig in die Tiefen des Waldes folgt. Dort jedoch stößt er auf eine kreisrunde, blumenüberfüllte Wiese in dessen Mitte ein uralter, verwitterter Schrein wartet. Tsuki opfert den Waldgeistern etwas frisches Gemüse und zum Dank zeigen sie sich ihm sogar. Im Gespräch erfährt er, dass die Kami des Waldes ihm schon seit längerer Zeit folgen, da sein wahrer Name, den die Kami anscheinend sehen können, nicht mit dem Namen seines Körpers übereinstimmt, was die Neugierde der Geister geweckt hat. Erneut erfährt er, dass seine Seele selbst den Namen Venoris trägt, wobei eine Seele normalerweise erst durch ihre Geburt mit einem Namen beschrieben wird, meist durch die Eltern.
Nach einem verwirrenden Gespräch finden die Helden gemeinsam schließlich den Weg nach Eichenschnitt, wo, zu ihrem Erstaunen, das eigentlich beschauliche Holzfällerdorf, groß Geschmückt und voller Besucher ist. Schnell stellt sich heraus, dass die Besucher fast ausschließlich Priester und Akoylthen verschiedenster Kirchen sind, die sich hier treffen um die Prozession der Reinigung eine uralte Heldengeschichte der Kirchen Nekoshimas, feiern. So sollen vor langer Zeit die Kirchen eine Gruppe von Dämonenanbetern, welche beinah die Welt der Sterblichen zerstört hätten, ausgerottet haben.
Als Priester der Kirche des strahlenden Firmaments der Mondprinzessin Kaguya treffen die Helden auf Yotsuba Arasaka, eine ehemalige Mit-Akolythin Tsukis, welche bereits vor ihm zur Hohen Himmelswächterin ernannt wurde und somit in der Hierarchie der Kirche praktisch seine Vorgesetzte ist. Yotsuba lässt keine Möglichkeit aus ihren alten Bekannten an diese Tatsache zu erinnern und so kommt es hinter freundlicher Miene zu einem subtilen Wortgefecht zwischen den beiden. Trotzdem willigt Tsuki ein ihr anstelle einer verschwundenen Akolythin beim Gebet zum Beginn der Przession zu helfen.
Währrenddessen finden die Helden einen Schlafplatz in der Scheune eines netten alten Mannes, und sie entschließen sich Miku dort vorrübergehend zu verstecken, da sie in Gegenwart der vielen Priester, auch der der Kyubi-Kirche , vielleicht in Gefahr laufen könnte entarnt zu werden. Vor dem Beginn der Prozession nutzen die Helden die Zeit um den verschiedenen Ständen des Festes sich den Mgen vollzuschlagen, kleine Andenken zu kaufen oder Spiele zu spielen. Tatsächlich gelingt des Ping sogar einen Kyubi-Priester namens Isao in einem Würfelspiel zu betrügen, was den Priester des Trickstergottes mehr als überrascht aber auch erheitert und dieser ihm im Anschluss mehr über die Geschichte der Reinigung und der Zen´in Dynastie erzählt.
Während Bukyona mit Miku in der Scheune zurückbleibt kommen die Helden gemeinsam zum Eröffnungsgebet der Prozession, wo ihnen wegen Tsukis Mithilfe angeboten wird einen göttlichen Segen im Pagodenturm des Tempels zu erlangen für ihre Reise und Tsukis Mission. Doch kaum sind die Helden im Inneren des Tempels werden sie von einem Dunkelsturm überrscht. Zwar gelingt es ihnen sich vor dessen erheblicher Zerstörungskraft zu retten, doch dabei wird die Struktur des Tempels so massiv beschädigt, dass dieser über ihren Köpfen zusammenbricht. Wie durch ein Wunder überleben die Helden, denn der Boden unter ihnen zerbricht ebenfalls und lässt sie in eine Höhle unter dem Tempel der Reinigung fallen.
Zwischen den Trümmern finden sie die eingeklemmte Akolythin, welche Yotsuba schon den ganzen Abend sucht. Ihre Verletzungen sind jedoch so schwer und sie ist zwischen den schweren Trümmern so kompliziert eingeklemmt, dass auch die Helden mit all ihrer Muskel und Zauberkraft ihr nicht mehr helfen können. Als die junge Frau ihr Schicksal begreift fleht sie Tsuki an ihrem Leben ein Ende zu bereiten und sie vor den Schmerzen eines langsamen Todes zu bewahren. Es kostet Tsuki unendlich viel Überwindung, zwar hatte er schon getötet, jedoch niemals jemanden der keine Gefahr für ihn oder seine Liebsten darstellte, geschweige denn eine Unschuldige, die auch noch aus den Reihen seiner eigenen Kirche kommt.
Mit zitternder Hand spricht er die letzte Salbung für die junge Frau und unter Tränen schneidet er ihr, so sanft es ihm möglich ist, die Kehle durch. Doch zu seinem Horror scheint sie das nicht zu töten. Stattdessen greift sie lachend in die Wunde und reißt ihren Hals komplett auf. Aus der klaffenden Wunde schält sich wie eine häutende Schlange erneut jene Frau mit rot leuchtenden Augen, bleicher Haut und kurzem weißen Haar, welche die Helden erst kurze Zeit zuvor im verlassenen Onsen angegriffen hat. Blutbeschmiert und hysterisch lachend, gratuliert sie den vollkommen verstörten Tsuki dazu, endlich den Geschmack des Tötens gefunden zu haben. Bevor der Rest der Truppe sie jedoch angreifen kann verschwindet sie erneut in schwarzem Rauch.
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