Naturmagier

"Uns wohnt die Macht der Elemente inne und uns ist sie angeboren. Wir haben sie nicht gewaltsam an uns gerissen, sie unserem Willen unterworfen und sie an die Ketten abgrundtief böser Magie gelegt. Wir haben sie nicht erzwungen, wir haben sie nicht gebrochen, sie dient uns nicht und sie ist nicht unser Sklave. Wir leben in steter Harmonie mit ihr. Wir behüten sie und empfangen im Gegenzug ihre Segen."

Renyas Flügel schlugen einmal kräftig und beförderten sie nach oben, grade rechtzeitig um den scharfen Klauen der Raubkatze zu entgehen, die den Baum zerfetzten, an dem sie zuvor noch gelehnt hatte. Ihre Finger umschlossen einen Ast über sie, bevor sie ihren Körper kraftvoll nach oben zog, einmal um den Ast wirbelte und sich wieder abstieß, um einem weiteren Zweig zu landen, ihr Gewicht reduziert durch sanfte Schläge ihrer Flügel. Die Kreatur am Fuß des Baums fauchte und ging in eine hockende Position bevor sie sich mit genug Kraft gegen den Baum warf, damit dieser unter der Erschütterung knarzte und die Rinde aufbrach. Unzufrieden mit dem nicht augenblicklichen Erreichen seines Ziels, setzte die Kreatur mehrere Meter zurück, die Augen fest auf die Faerie im Blätterdach über ihm gerichtet.

Reyna bündelte ihre Kräfte, genug um für einen zweiten Angriff des fremdartigen Wesens gewappnet zu sein. Die Naturenergie in ihrem Körper strömte in Richtung ihrer Hände, formte feine Winde zwischen ihren Fingern, bereit diese augenblicklich in Form einer kraftvollen Sichel aus geschärftem Wind zu entladen. Erneut setzte die Raubkatze sich in Bewegung und schleuderte sich selbst gegen den Baum, diesmal jedoch mit den Läufen voran.

Reyna zuckte zusammen. Sie hatte sich verkalkuliert. Anstatt den Baum mit ihrem gesamten Leib zu durchstoßen, katapultierte sich die Bestie ausgehend vom Stamm höher und schien mitten in der Luft auf einer unsichtbaren Sphäre zu landen. Energetische Kontrolle, fluchte Reyna in Gedanken als sie den Wind aus ihren Händen entlud, die Wirkung der Naturmagie verzerrt durch ihre aufsteigende Panik. Anstatt ihre Position zu halten, katapultierte sie sich selbst rückwärts während der Wind selbst die Kreatur zwar in der Luft nach unten presste, die Struktur aus Energie unter ihren Füßen jedoch nicht zerbrach.

Im Augenblick als der Windstoß nachließ, setzte Ihr Feind der Fee nach, landete auf dem Ast, den sie vor einem Moment noch für sich beansprucht hatte. Die schweren Tatzen zerbrachen den Ast unter ihrer Kraft als es erneut absprang, diesmal bereit Reyna noch zu erreichen während sie in der Luft hing. Ihre Flügeln schlugen mit aller Kraft gegen die Macht ihres eigenen Zaubers, schafften es jedoch nur ihre Lage zu stabilisieren und nicht sie aus der Gefahrenzone zu bringen.

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Der Begriff des Naturmagiers bezeichnet alle Befähigten, die sich der Macht der Naturenergie bedienen, um mit ihr Herrschaft über die Elemente zu erlangen.

Inhaltsverzeichnis

a

Bekannte Anwender
Edoras Sab-Other
Reyna Golby

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Allgemeines

Die Macht der Naturmagie ist so alt wie die Naturenergie selbst, anders als die Lebensenergie oder die Geistesenergie jedoch bringt sie keine Individuen hervor, welche mit ihrer Macht gesegnet sind, sondern ganze Völker, die von Natur aus mit den Elementen verwachsen sind. Die klassische Referenz bilden hierbei die Zwergen, mit ihren schweren, steinernen Platten auf dem Rücken, oder die Elfen, in deren Reihen jedes Element einem einzelnen Volk zugeordnet ist.

Obwohl jedes dieser Völker von Natur aus einem Element verschrieben ist, sind ihre Fähigkeiten nicht auf dieses eine Element limitiert. Durch viel Übung und investierte Zeit können die Vertreter dieser Völker auch die Herrschaft über die anderen Elemente erringen und sogar Sub- oder Mischelemente der acht bekannten Hauptelemente hervorbringen. Obwohl im Grunde jedes Individuum dieser Völker über die Kontrolle der Naturenergie verfügt, klaffen teils gewaltige Schluchten in den einzelnen Kapazitäten. Von Elfen, die selbst ihr natürliches Element kaum zu kontrollieren wissen, bis hin zu jenen, die mit dem Zeig eines Fingers Stürme beschwören können, scheint Talent ein treibender Faktor für die Macht eines Naturmagiers zu sein.

Entstehung

Wie bereits erwähnt werden Naturmagier als solche geboren, dementsprechend verfügen sie von Geburt an über eine Tymidian-Mutation, also eine Mutation der Tymidian, welche die gewöhnlichen Sinne des Körpers mit der Fähigkeit ausstatten Energien wahrzunehmen.

Die hiermit einhergehende Kontrolle ist zumeist an ein Geburtselement geknüpft, welches zumeist durch die eigene Spezies bestimmt ist. So bringen Wasserelfen auch weitere Wasserelfen hervor, wobei in seltenen Fällen alternative Elemente zutage treten können.

Das Kind eines Feuer- und eines Wasserelfen dagegen, wird zumeist von Geburt an Kontrolle über beide Elemente besitzen. Die entsprechende Mutation der Naturmagier besteht hierbei aus einem dicken Kanalsystem ähnlich der körperlichen Blutbahnen. Durch dieses System wird konsequent Naturenergie gepumpt, welche sich über den Körper verteilt und ihn gegenüber externen Einflüssen von Naturenergie resistent macht, beinahe wie ein innerer Druckausgleich. Das System aus Bahnen verzweigt sich von extrem dicken Kanälen nahe den Organen bis zu haarnadelgroßen Verzweigungen entlang der äußeren Hautschichten.

Anders als der Blutkreislauf des Körpers wird Naturenergie allerdings nicht konsequent wiederverwertet, sondern durch äußere Einflüsse absorbiert. Es mag aus diesem Grund sein, dass die Völker der Elfen, Zwerge und weitere, welche der Naturenergie bemächtigt sind, die Nähe zu den Naturquellen begrüßen, an denen sie ihre eigenen energetischen Vorräte binnen kürzester Zeit auffüllen können. Hierbei sind Naturmagier in der Lage Naturenergie fremder Typen von außen in ihren eigenen Kreislauf zu absorbieren und diesen in den körpereigenen Typ umzuwandeln.

Zwar heutzutage bekannt als Naturmagier, ist die Kunst Naturenergie zu manipulieren uralt und besitzt in jedem praktizierenden Volk eine andere Stellung. Die Elfen bezeichneten die Fähigkeit zur Anwendung von Naturenergie seit jeher als Elbraie während die Zwergen die Anwender und die Anwendung gleichermaßen als Khurduz bezeichnen. Das ursprüngliche Verständnis für die Macht der Elemente lag jedoch in bestimmten Anrufungen der Natur verstanden. Die meisten dieser Völker verstanden ihre Kontrolle über die Elemente nicht als angeborene Fähigkeit oder Gabe sondern entweder als göttliches Geschenk oder als Zugeständnis der Natur ihnen beizustehen.

Aus diesem Kerngedanken heraus, entwickelten sich wohl die verschiedenen Entwicklungen der Rhythmen, mit denen sie ihre elementaren Kräfte freisetzten, keinesfalls aus einer Notwendigkeit, sondern aus einem ewiglich alten und verinnerlichtem Brauch heraus. Die Zwerge beispielsweise beschwören die Elemente, genauer gesagt die "Erde" mit der sie zumeist verwandt sind, indem sie die steinernen Platten auf ihrem Rücken zu den natürlichen Klängen der Erde unter sich Bewegungen. Die Elfen dagegen schmeicheln ihren Göttern mit Tänzen und Gesängen und "bitten" um den Beistand der Elemente.

Erst die Einflüsse der Menschen und ihrer Konzeptionen von Energien veränderten auch das Selbstverständnis der Naturmagier, übergaben ihre Mächte gewissermaßen in ihren eigenen Besitz und befreiten sie von ihren rhythmischen Fesseln.

Entwicklung

Die Entwicklung der Naturmagier besteht sowohl in der Komplexität, Menge und Dichte der freigesetzten Energie als auch in der Ausweitung der Fähigkeiten auf andere Elemente und insbesondere die Kontrolle über spezifische und oftmals mächtige Subelemente. Grundsätzlich verfügen die Naturmagier über einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Magiern, die sich elementarer Magie verschrieben haben, da sie in der Lage sind ihr jeweiliges Element sowohl zu erzeugen als auch Vorkommnisse des Elements in ihrer Umgebung zu manipulieren.

Über dies hinaus zeichnen sich die Mächte der Naturmagier insbesondere dadurch aus, dass sie in der Lage sind die Naturenergie in ihren Naturlinien mit der Lebensenergie ihres Körpers in Einklang zu bringen und hierdurch besondere Eigenschaften auf ihren physischen Leib zu übertragen. So können Anwender der Feuer-Naturmagie diese mit ihrem eigenen Leib verbinden und diesen in besonderem Umfang stärken, indem sie die Zerstörung durch eine Flamme auf den Schlag einer Faust übertragen.

Auf den höchsten Stufen sind Naturmagier sogar auf der Lage ihren Körper kurzzeitig in ihr Element umzuwandeln und hierdurch resistent gegenüber physischen Attacken zu werden. Diese besondere Form kann jedoch selten lange gehalten werden und verschlingt gewaltige Mengen an Energie.

Manipulationsformen

Roh- und Feinmanipulationen

Die grundlegenden energetischen Manipulationen der Naturmagier basieren auf den gleichen Maßstäben wie die Künste der Energetiker. Indem sie Energie aus ihrem Körper entladen, diese verdichten, formen oder anderweitig mit Kräften ausstatten, stellen sie Attacken und mächtige Fähigkeiten unter ihre Kontrolle. Allerdings tun sich die meisten Naturmagier erstaunlich schwer mit der Kontrolle von Energie, die von ihrem Element bereinigt ist. Die natürliche Form und das inhärente Element ihrer Energie erschwert das Entladen reinenergetischer Kräfte immens. Hierbei verhält sich dies ähnlich zu Magiern, welche die zweite oder dritte Stufe ihrer Entwicklung erreicht haben und dementsprechend ihre reinmagische Energie gegen eine funktionelle Magie ihres magischen Typus verändert haben.

Zweckmanipulation

Die Zweckmanipulationen der Naturmagier umfassen wie zu vermuten ist die Kontrolle über ihr jeweiliges Element oder hinzugelernte Elemente. Grundsätzlich wird die Macht eines Naturmagiers innerhalb dieser Formen in der Komplexität und dem reinen Volumen des Elements gemessen, welches sie kontrollieren oder erzeugen können.

by Midjourney (CSor96)

Element manipulieren: Indem ein Naturmagier ein Element manipuliert, schont er seine eigenen Kräfte. Die bereits vorhandene Naturenergie dem eigenen Willen zu unterwerfen, erfordert dementsprechend zwar weniger Kraft und erschöpft den Anwender weniger, limitiert ihn allerdings auch gleichermaßen im Volumen und den Eigenschaften des jeweiligen Element.s

Eigenschaft manipulieren: Die Fähigkeit die Eigenschaften eines Elements zu verändern, beispielsweise die Reduktion der Hitze eines Feuers.

Eigenschaft neutralisieren: Die Fähigkeit die Eigenschaften eines Elements zu neutralisieren, beispielsweise ein erkaltetes Feuer oder unbewegliche Luft.

Eigenschaft übertragen: Die Fähigkeit die Eigenschaften eines Elements durch die eines anderen Elements zu überlagern. Beispielsweise Wasser, welches ähnlich zu Feuer Material und Sauerstoff verschlingt um sich auszuweiten.

Element erschaffen: Die Fähigkeit Naturenergie derart auszustoßen, dass die Lebensenergie nachfolgt und das entsprechende Element produziert.

Subelement: Die Fähigkeit zwei oder mehr Elemente in Einklang miteinander zu bringen, um daraus ein neues Subelement zu gebären, beispielsweise Feuer und Luft zu kombinieren, um Elektrizität zu produzieren.

Körpersynchronität: Die Fähigkeit den eigenen Körper mit einem Element auszurüsten, beispielsweise das Führen von Flammen am Körper, um die eigene Körperwärme zu steigern. Kernelement ist hierbei den eigenen Leib vor Schäden durch die eigenen Macht zu bewahren und sie direkt gegen Feinde zu richten.

Körperwandlung: Die Fähigkeit die eigene körperliche Struktur aus Lebensenergie derart mit Naturenergie zu überlagern, dass der Körper für kurze Zeit vollständig in ein anderes Element umgewandelt wird.

Nachteile und Schwächen

Naturmagier sind insbesondere in der Anfangsphase der Entdeckung ihrer Mächte eher den schwächeren der Befähigten zugeordnet. Ihre Schwierigkeiten in der Manipulation unveränderter Energie, in Kombination mit der Komplexität eines Elements und der Kontrolle darüber, macht es für sie schwierig sich gegen andere Befähigte von ähnlicher Lerndauer zu bewähren. Gleichermaßen benötigt Naturmagie, insbesondere in Gestalt des Rhythmus, eine gewisse Zeit aufgrund eben dieser Komplexität, nicht zu vergessen die Lautstärke, welche ein solcher Rhythmus potentiell von sich gibt.

Naturmagier tragen darüber hinaus die Konsequenzen der Notwendigkeit zur Auffüllung ihrer energetischen Kapazitäten durch die Absorption umliegender Naturenergie. Bewegen sie sich durch Totzonen oder weit abseits mächtiger Naturquellen, kann es für sie einige Zeit benötigen, bis sie ihre volle Kapazität wieder erreicht haben. Dies gereicht ihnen allerdings in der Nähe solcher Quellen wiederum als Vorteil.

Gesellschaftlicher Stand

Naturmagier beziehen gesellschaftlich eine eher komplizierte Position. Diejenigen unter ihnen welche nach modernen Maßstäben menschlicher, energetischer Kontrolle ihre Mächte einsetzen werden durch einen nicht unerheblichen Teil ihrer eigenen Völker geächtet und ausgestoßen. Indem sie ihre Riten aufgeben, verwirken sie gewissermaßen auch die Verbindung zu ihrer eigenen Herkunft. Dies gilt glücklicherweise nicht in all diesen Völkern, aber zumindest in jenen die bis heute die zusammenwachsende Gesellschaft außerhalb der neutralen Zone ablehnen.

Gleichzeitig ist auch diese zusehends verbundener werdende Gesellschaft durchzogen von Rassismus, Vorurteilen und einer generellen Ablehnung der intelligenten Völker, was es auf beiden Seiten für die Anwender der Naturenergie schwierig macht. In den Reihen der meisten freien Abenteurer sieht die Welt glücklicherweise anders aus. Die wenigsten von ihnen interessieren sich für die Herkunft der Mächte oder die Spezies der Gefährten an ihrer Seite, weshalb sich die nützlichen Naturmagier unter ihnen großer Beliebtheit erfreuen, auch wenn sie wohl selten an vorderste Front geschickt werden, um neue Aufträge anzunehmen.