Allgemeines
Der Purifikationskolben ist ein Werkzeug der Alchemie, welches genutzt wird, um Substanzen oder
energetische Strukturen zu purifizieren, also auf seine grundlegendsten Eigenschaften herunterzubrechen. Mittels dieser Technik werden Essenzen vorbereitet, um sie in Prozesse der
Transmutation einzubinden oder aber Wasser in
Reinwasser umzuwandeln. Der Purifikationskolben bildet neben den
Extraktoren einen der Kernelemente der modernen Alchemie.
Aufbau
Der Purifikationskolben erinnert in seiner grundsätzlichen Struktur an den Athanor mit seinen verschiedenen Kammern. Die zentrale Kammer des Purifikationskolbens verfügt über einen erhöhten Zugang, über welchen Substanzen mittels
Energiephiolen eingefüllt werden können. Den Boden der Zentralkammer bildet ein Satz aus modifiziertem
Damarin, welches
Energien zwar anzieht, nicht jedoch absorbiert. Um das Damarin in dieser modifizierten Form zu halten wird eine starke Schwingung durch ein Konstrukt unterhalb der Zentralkammer erzeugt.
by CSor96 by Midjourney
Die Innenseite der Zentralkammer ist mit
Auranit versehen, welches dafür sorgt, dass die Energien im Inneren nicht zerfallen, sondern beeinflusst werden können. Von der Decke der Kammer hängt eine Art Pendel, welches aus
Salrit besteht, dessen Eigenschaft dahingehend verändert wurde, damit es über fremde
Lebensenergie zerstörende Eigenschaften verfügt. Durch Bewegung dieses fein gearbeiteten Salrits innerhalb der
Essenz wird diese nach und nach aufgelöst.
An die Zentralkammer ist zusätzlich eine zweite gläserne Kammer angeschlossen, die durch einen länglichen Lauf verbunden wird. Innerhalb dieses Laufs finden sich insgesamt drei dünne Scheiben aus einem Salrit-Damarin Gemisch von unterschiedlicher Dicke und Form. Am Ende des Anschlusses findet sich eine Öffnung, durch welche Energiephiolen angeschlossen werden können, in welcher die fertiggestellten
Alchemica gespeichert werden.
Anwendung
Purifikationskolben werden in zwei Prozessen verwendet, einmal der
Purifikation von
Essenzen und der
Purifikation von Wasser. Bei der Produktion einer
Alchemica wird am oberen Anschluss der Zentralkammer eine Energiephiolen eingesetzt, in welcher eine
Essenz gespeichert ist. Diese Essenz wird durch Bewegung des flüssigen Damarins in die Zentralkammer gespeißt, bevor die angeschlossene Energiephiole verschlossen wird. Auch der Lauf zur anderen Seite der Zentralkammer wird bei diesem Schritt über eine mechanische Klappe geschlossen.
Befindet sich die Essenz innerhalb der Zentralkammer wird das Salritpendel in Bewegung gesetzt und beginnt nach und nach die Bündelung von Energie in kleinere Teile zu zerlegen. Hierbei greifen die speziellen Eigenschaften der Auranithülle. Normalerweise bindet diese alle freie Energie für kurze Momente an sich und gibt sie unmittelbar danach wieder frei, wodurch der Energie eine gewisse Langlebigkeit verliehen wird. Statt einer ausgefeilten Schicht wie man sie in den Energiephiolen findet, findet sich hier jedoch eine raue Schicht, die schwachen, energetischen Fragmenten nicht als Haftungsmöglichkeit dient.
Durch diesen Prozess werden somit nach und nach schwache Segmente der Energie abgetrennt und sterben innerhalb der Flasche ab, bis lediglich die starke Quintessenz der ursprünglichen Essenz übrig bleibt. Betrachtet der
Alchemist den Prozess als beendet, wird eine neue Energiephiole zur Extraktion an den Lauf angeschlossen und er wird geöffnet. Die Energie beginnt entsprechend der Stärke des angeschlossenen Auranit zu strömen und durchdringt hierbei die drei Schichten des Damarin-Salrit Gemisches, welche Fragmente übriger Energie durch ihre besondere Form und Struktur abschaben und lediglich das Reinprodukt in die Phiole eindringen lassen, wodurch eine vollständige
Alchemica erschaffen wird.
Gefahren und Einschränkungen
Obwohl die Purifikation ein weit verbreiteter Prozess der Alchemie ist, zählt er auch zu den schwierigeren Aspekten der Praktik. Wird die injizierte Essenz dem Salritpendel zu lange ausgesetzt kann auch die Quintessenz vernichtet werden und es kann kein nutzbares Alchemica zu Tage treten. Wird die Wirkung allerdings zu kurz genutzt, kann ein unreines Alchemica produziert werden, welches unerwartete Konsequenzen für das alchemische Produkt haben wird, das schließlich daraus gezeugt wird. Erfahrene Alchemisten spezifizieren sich daher nicht selten auf bestimmte Quellen für ihre Essenzen, um so ein Risiko für potenzielle Schwankungen zu reduzieren.
Dies betrifft umso mehr wandernde Alchemisten, die kleinere Versionen des Purifikationskolbens einsetzen, welche nicht nur geringere Mengen gleichzeitig umsetzen können, sondern auch erheblich anfälliger für Schwankungen in ihrer Produktion sind. Durch eine hohe Qualität der eingebauten Materialien und regelmäßige Reinigung und Pflege des Werkzeugs kann das Risiko für derartige Schwankungen und Verunreinigungen erheblich reduziert werden.
Besondere Anwendungen
Reinwasserproduktion
Der Purifikationskolben wird nicht nur bei der Umwandlung von Essenzen in Alchemica genutzt, sondern findet insbesondere auch bei der Wandlung von Wasser in Reinwasser Anwendung.
Reinwasser bildet hierbei eine heruntergebrochene Version gewöhnlichen Wassers, welches nicht nur seiner
Naturenergie, sondern auch des Großteils der energetischen Zahlenfolge befreit wurde, welche seine Eigenschaften definiert. Hierdurch bildet es die perfekte Grundlage für alchemistische Prozesse, da neue Essenzen und Alchemica hinzugefügt werden können, um dem Wasser bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten zu verleihen.
Zunächst einmal wird das Wasser gefiltert und von Verschmutzungen, aber auch Mineralien und anderen Stoffen größtenteils befreit, bevor es auf dem gewöhnlichen Weg in den Purifikationskolben gefüllt wird. Durch Bewegung des Pendels wird auch in diesem Fall die energetische Struktur aufgebrochen, allerdings kann sich die freigesetzte Energie wieder an das vorhandene Wasser binden, zumindest in der Theorie. Hierbei gehen stetig geringe Mengen an Energie verloren, weshalb der Prozess erheblich länger dauert als bei der Umwandlung einer Essenz.
Einmal vollendet wird das Wasser nicht durch den Langlauf befördert, sondern stattdessen mittels einer Spritze abgefüllt und in eine Phiole gefüllt. Hierbei wird ein Gefäß genutzt, welches durch seine Damarinschicht das Eindringen fremder Energien verhindert und das entstandene
Reinwasser somit unberührt lässt.
Trotz der Ähnlichkeit des Prozesses verwenden die meisten Alchemisten getrennte Kolben für die Purifikation von Wasser und Essenzen, da bereits geringe Mengen von Wassertropfen oder anderen Rückständen verherrende Folgen für die Umwandlung einer Essenz sein können. Gleichermaßen können jedoch auch energetische Rückstände die Einschätzungen des Alchemisten für die Dauer der Purifikation von Reinwasser verfälschen und hierdurch einen unzureichenden Nährboden erschaffen. Der geübte Alchemist verfügt über klar differenzierte Werkzeuge für beide Prozesse, weshalb nicht selten Essenz- und Wasserpurifikationskolben als unterschiedliche Produkte angeboten werden. Diese unterscheiden sich häufig marginal in ihrer Form und Gestalt, was jedoch lediglich der Differenzierbarkeit dient, keinesfalls jedoch einem praktischen Zweck.
Quellenpurifikation
Neben der Purifikation von Wasser existiert eine weitere besondere Anwendung der Purifikationskolben, nämlich die Purifikation von
Quellen zur Anwendung im
Golembau. Dieser besondere Prozess bedarf jedoch großer Mengen an Salrit und ist außerdem sehr langwierig. Er kann dementsprechend nur in umfassenden Werkstätten an statischen Purifikationskolben durchgeführt werden.
Da Quellen jedoch ebenso wie Wasser auch über eine materielle Komponente verfügen und im Gegensatz zu Wasser eine erheblich stärkere Bindung an ihre Lebensenergie besitzen, ist das vollständige Reinigen nicht wirklich möglich. Stattdessen wird eher energetischer Unrat abgeschabt und das entstehende Produkt ist eine akurratere Repräsentation des Wesens, aus welchem sie entnommen wurde. Gereinigte Quellen können erheblich stärkere
Golem hervorbringen als ihre natürlichen Gegenstücke.
Limitationen
Obwohl ein Purifikationskolben grundsätzlich die Fähigkeit besitzt Energien aufzuspalten und ihre gröbsten Teile "abzuhacken" sind bisherige Versuche der vollständigen Purifikation nur in zwei Bereichen gelungen, nämlich bei Essenzen und bei Wasser. Vermutungen hierbei legen nahe, dass Wasser in seiner natürlichen Form bereits seinem animistischen Zustand verwandt ist und daher eine Reinigung leichter möglich ist, was auch bei Energie gilt, insbesondere jedoch Lebensenergie. Da andere Energien nicht die Eigenschaft des nummerischen Prinzips teilen ist auch in ihrem Fall eine Purifikation nicht möglich. Auch hier ist davon auszugehen, dass Lebensenergie dem Urzustand der Energie selbst näher zu sein scheint als andere Energien.
Versuche andere Naturalien, geschweige denn Energien, der Purifikation auszusetzen scheiterten und ließen das Versuchsobjekt vollständig vergehen oder in einen degenrativen Zustand verfallen. Die Alchemie geht hierbei von einem fehlenden
Alkahest aus, welcher entweder den Prozess der Purifikation ersetzen oder aber ermöglichen sollte.
Geschichtlicher Hintergrund und Wirken
Der Purifikationskolben war das Resultat etlicher Forschungen und Studien. Seine theoretische Schöpfung, sowie die gesamte Theorie der Purifikation wurde durch Gelehrte wie
Paracelcius und teilweise auch
Zosimer von Paradia begründet. Schlussendlich war es jedoch
Maria die Reine, die ihren Beinamen durch eben jene Schöpfung einer Reinigungsmaschine erhielt, welche die erste praktische Version vollendete.
Maria, die Reine by CSor96 using Midjourney
Die Schöpfung des Purifikationskolbens im Jahr 372
nBnZ. vollendete die Abgabe der Alchemie in die Hände der gewöhnlichen Bevölkerung und bildete den Startschuss für eine noch akribischere Studie alchemistischer Arbeit. Die Purifikation und die daraus entstehenden, gewissermaßen kleinteiligen
Alchemica gewährten bis dato ungesehene Präzisionsarbeiten an einzelnen Kategorien alchemistischer Produkte.
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