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Sat 1st Apr 2023 04:34

Wolfsgeheul

by Tapsy Krümel

Wir sind den Fängen der Miene schliesslich doch entkommen.
Nach einer wohlverdienten Rast entschliessen wir uns, uns erstmal um Landrins Problem zu kümmern. Auf unserem Weg kommen wir gefährlich nahe an meine alte Heimat! Klar, es ist noch eine gute Tagesreise bis dahin, aber ich möchte so viel Land wie möglich zwischen mir und meiner Sippschaft wissen! Leider ist dies der einzig sinnvolle Weg. Ich bete, dass die Entfernung ausreicht.
Die Landschaft in der Nähe von Landrins Hain ist hügelig. Wir besprechen uns mit ihm, und Daza unternimmt unsichtbar einen Erkundungsflug. Der Baum welcher einst die Mitte des Steinkreises zierte liegt nun entwurzelt inmitten durchschlagener Trümmer. Zu seinen Füssen tummeln sich mehrere Gestalten.
Während der Troll und der Hill Giant damit beschäftigt sind im Wurzelwerk zu graben, werden sie von einer Person in roter Robe überwacht. Die beiden Goblins sowie die beiden Orks scheinen für die Wache eingeteilt zu sein.
Trotz mehrerer Versuche hören die Orks keines der von uns gelegten Geräusche. Schliesslich verwandelt sich Ylleria in ein Eichhörnchen und bewirft die Orks mit Nüssen und Steinen. Rasend vor Wut verfolgen sie das Eichhörnchen und tappen geradewegs in unsere Falle. In einem hitzigen Kampf gelingt es uns auch den Rest der schändlichen Truppe zu beseitigen. Natürlich durchsuche ich den Kerl in der roten Robe. Leider bestätigt sich mein Verdacht, denn er trägt Myrkuls Zeichen auf der Brust. Immerhin finden wir auch eine herausgerissene Buchseite. Das mit Goldrand verzierte Werk der Schreibkunst überlieferte uns die Geschichte von Brentik Darkfang uns seines Barbaren-Stammes den „Grey Wolf“.
Der Hain in welchem wir uns gerade befinden wurde 1000 Jahre vor Beregost erbaut und seither als heilige Stätte genutzt. Unterhalb desselbigen gibt es Räumlichkeiten, welche damals von den Barbaren und den Druiden genutzt wurden. Leider ist Landrin kein Eingang zu diesen Räumlichkeiten bekannt. Nach vergeblicher Suche müssen wir feststellen, dass es offensichtlich nur einen Weg nach unten gibt: Wir müssen graben. Da ich mit meinen kleinen Mäusefingerchen nicht sonderlich hilfreich wäre, entschliesse ich mich dazu mir aus dem Fingernagel des Hill Giant eine Schaufel zu basteln. Die anderen scheinen ob meiner Materialwahl zutiefst angeekelt zu sein, doch ich lasse mich davon nicht abschrecken. Schaufelblätter sind in der Natur schwer zu finden und ich bin mit meinem neuen Werkzeug sehr zufrieden.
Nach einiger harter Arbeit schaffen wir endlich den Durchbruch zu einigen Treppenstufen. Diese münden in einen grossen Raum mit Malereien an den Wänden. Ebenfalls im Raum befinden sich vier Skelett-Wächter die das Grab von Brentik Darkfang bewachen. Ich versuche es zunächst nett mit Worten, doch schnell zeigt sich, dass diese Kreaturen nur eine Sprache verstehen wollen: Kämpfen!
Nach unserem Sieg erkunden wir die Kammer weiter und entdecken weitere verborgene Treppen. Unten angelangt, stehen wir vor einer Tür mit silbernen Runen und einem silbernen Bild eines Wolfs und Mannes. Die silberhaltige Raumgestaltung wird abgerundet durch die dicke Silber-Stange, welche die Tür fest verschlossen hält.
Was auch immer hinter dieser Tür ist, es kann nichts Gutes sein! Wir entscheiden uns erst eine lange Rast eizulegen. In dieser Nacht erspäht Ylleria ein besonderes Sternzeichen: Das Auge Myrkuls! Offenbar bedeutet es, dass Myrkul wieder auf Erden wandelt. Ausserdem bestärkt sie meine Hoffnungen, denn sie hatte Träume in welchen sich Myrkul von Bhaal und Bane abwendet und sich bessern möchte. Endlich! Endlich gibt es wieder gute Nachrichten!
Frisch gestärkt kehren wir in die unterirdischen Kammern zurück. Hinter der Tür werden wir bereits erwartet. Eine magische Barriere trennt uns von Brentik der uns mit einem unheilvollen Knurren begrüsst. Anstelle seinen Tod in Ruhe und Frieden zu geniessen wandelt er noch immer auf Erden. Doch die Jahre sind ihm nicht gut bekommen. Mittlerweile erinnert er mehr an einen Wehrwolf-Guhl denn an einen Menschen. Ganz offensichtlich benötigt Brentik Nachhilfe im Fach „Wie verhalte ich mich nach dem Tod“!
Es wird eine harte Lektion, sowohl für die Lehrer als auch für den Schüler, doch wir schaffen es Brentik zu überwältigen. In seinem Grab finden wir einen weiteren „Ring of Myrkul“ sowie ein Mond Totem. Mit Weihwasser besprenkelt und gesprochenen Gebeten betten wir Brentik erneut zur Ruhe. Möge er sie diesmal finden!