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Das grosse Ritual

Das grosse Ritual (15.06.768)

Die Gruppe, begleitet von Samuel, hatte sich bereits am Vorabend nach Arsenale begeben und sich mit der Delegation des Hermetischen Orden aus Mardoon getroffen. Samuel und der Gross-Magus des Ordens besprachen sich über das Vorgehen, bevor die Mitglieder des Ordens damit begannen, die ersten Ritualaktivitäten vorzunehmen. Wie schon bei den kleineren Ritualen würde dies den ganzen nächsten Tag in Anspruch nehmen, und seinen Höhepunkt in den Nachmittagsstunden des 15. Mabon erreichen. Gryn, Noko, Ared und Astoria schliefen die Nacht durch und nahmen am Morgen des 15. Ihre Wachposten bei Samuel in der Nähe ein, während weitere Soldaten aus Korrgovia das Kolosseum absicherten. Das Ritual verlief ohne Probleme, die drei Artefakte (Krone, Phiole, Glasflakon) wurden dargereicht und ein Riss im Gefüge des Traums von Sekai-Sa begann sich in der Mitte des Kolosseums zu bilden. In dem Augenblick, als sich die Öffnung in eine andere Welt zu stabilisieren begann, gab Samuel ein Zeichen, die Wachen wandten sich gegen die meditierenden Mitglieder des Ordens und schlitzten diesen die Kehlen durch, noch bevor diese reagieren konnten. Einzig der Gross-Magus entging dem Schicksal und wandte sich mit zornigem Blick Samuel und der Gruppe zu, welche er sofort als Verräter zu bezeichnen begann. Dies war jedoch auch genau der Moment, welchen die Präsenz auf der anderen Seite des Portals abgewartet zu haben schien, und ein junger blauer Drache begann sich durch das Portal in diese Welt zu drängen. Während der Drache sich erst genüsslich der Gruppe der Wachen zuwandte, konnte Gryn, Astoria, Noko und Ared, unterstützt von Samuel erfolgreich gegen den Gross-Magus zur wehr setzten, die erste Gefahr beseitigen und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dem Drachen zuwenden. Samuel unterstützte zwar nach besten Kräften, sein fabelhaftes Aussehen schien ihm aber wenig zu nutzen und seine Angriffe zeigten wenig Erfolg. Etwas anders sah es bei Astoria aus, welche sich voller Elan in den Kampf stürzte um sich mit dem Gegner zu messen. Auch Gryn war an vorderster Front dabei, während Noko und Ared eher aus der Distanz Unterstützung boten, was den Drachen aber nicht davon abhielt, sie mit seinem Blitzatem zu attackieren, während er mit Krallen und Schwanz nach Astoria und Gryn griff. Während Ared sich gerade noch aus der Angriffslinie bewegen konnte, bekam Noko den vollen Angriff ab und war mit einem Schlag bewusstlos. Der Blitzodem schien den Drachen aber etwas ausgelaugt zu haben, so dass er ihn nicht sofort wieder einsetzen konnte, die restliche Gruppe nutzte die Chance und konnte mit Müh und Not den Drachen zu Boden ringen und ihm schliesslich den Todesstoss versetzen. In dem Moment, als der Drache starb, hallte eine kehlige Stimme durch ihre Gedanken, welche schrie «Ihr Narren glaubt doch hoffentlich nicht, ihr habt gewonnen, nur weil ihr meinen unwürdigen Spross erschlagen habt, ich wusste, dass er noch nicht bereit ist. Verneigt euch vor Sasrax dem Blauen, eurem neuen Herr und Gebieter». Mit diesen Worten schoben sich zwei gewaltige Pranken vorbei am Leichnahm des jungen Drachens, fassten den Rand des Portals und drückten dieses mit purer Kraft auseinander, so dass sich erst der Kopf und anschliessend der ganze Leib von Sasrax, einem ausgewachsenen blauen Drachen, in den Traum von Sekai-Sa schieben konnte…

Samuel drängte sofort darauf aus Arsenale zu fliehen, wohingegen die anderen sich zum Kampf bereit machen wollten, Ared derweil war so überwältigt aus einer Mischung aus Furcht und Ehrfurcht, dass Ared in einen Zustand der Apathie verfiel und keine eigenen Entscheidungen mehr treffen wollte. Erst als sich Liliana von Wostock, in ihrer Marilith-Gestalt dem Drachen entgegenstellte und die Gruppe mit den Worten «Flieht ihr Narren» zur Flucht bewegte, kamen sie in Gang. Sie flüchteten durch den nächstgelegenen Tunnel, welcher aus dem Kolosseum herausführte, warfen aber regelmässige Blicke über die Schulter zurück. Sasrax schien eher defensiv zu agieren und das Portal zu schützen, aus welchem sich mehrere Wyvern, gefolgt von einer ganzen Armee von Yuan-Ti in das Kolosseum zu ergiessen begannen. «Sichert die Stadt, dies wird unsere Machtbasis für die Eroberung dieser Welt», rief Sasrax seinen Schergen auf Abyssisch zu, bevor er sich wieder ganz dem Kampf gegen Liliana widmete. Gryn konnte bereits das Ende des Tunnels nahen sehen, als sich die ersten der Schlangenwesen hinter ihnen in den Tunnel zu drängen begannen. Mit einem wohlplatzierten Feuerpfeil gelang es Astoria, dank ihrem Artefakt, den Vormarsch kurz zu stoppen, was ihnen zusätzliche wertvolle Sekunden bescherte. Ausserhalb des Kolosseums mussten sie sich kurz orientieren und schlugen dann den Weg Richtung Ausgang aus der Stadt bzw. Richtung Festung von Arsenale ein. Während sie durch die Gassen sprinteten, beobachtete Noko, wie sich einer der Wyvern auf dem Osttor niederliess, und den Ausgang mit Flammen zu versperren begann. Ebenfalls fing ein Strom von Flüchtenden an, sich in die Gegenrichtung zu bewegen, welche versuchten zum Hafen zu fliehen. Manche davon rannten ums nackte Überleben, während die Unbesonnenen versuchten auch noch ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, ein besonders hartnäckiger Bewohner von Arsenale versuchte sogar eine antike Standuhr mit sich zu schleppen, was Noko nur ein abschätziges Schnauben entlockte. Gedrängt von der Menschenmasse kehrte die Gruppe um, und wollte sich zum Tor der Festung durchschlagen. Dies war jedoch der Moment, als sich Sasraxs Haupt über das Kolosseum erhob und einen zerstörerischen Strahl aus Blitzen und ionisierter Luft aus seinem Rachen spie und den Zugang zur Festung zerstörte. Somit war nicht nur der Fluchtweg abgeschnitten, sondern auch die rettende Armee war grösstenteils eingesperrt. Zusätzlich fingen durch den Blitz-Odem grosse Teile des Hafenviertels an zu brennen und das Feuer breitete sich mit grosser Geschwindigkeit auf die hölzernen Gebäude im Umkreis aus.
In die Enge gedrängt, gab Samuel bekannt, dass er seine Lustbarke «die Wilde Hilde» an vorderster Stelle des Hafens, nahe der Schnellschlag-Residenz verankert hatte, und bereit wäre diese der Gruppe für die Flucht zur Verfügung zu stellen. Astoria und Gryn wollten sofort wissen, wie viele Personen so gerettet werden können, worauf Samuel sich bereit erklärte auch einigen Flüchtigen zu helfen, solange sie jung und attraktiv wären. Noko wurde ob dieses Kommentars aggressiv und zeigte ihre wachsende Antipathie offen, worauf hin Samuel ihr versicherte, er würde selbstverständlich auch für sie einen Platz haben, da sie doch seine Schergen wären.

So schnell wie möglich machten sie erneut kehrt und versuchten den sich langsam aber sicher ausbreitenden Yuan-Ti zuvorzukommen, konnten es aber nicht vollständig sicherstellen. Bei einer der Kreuzungen, welche wiederum zurück ins Kolosseum führte, kam es schliesslich zum Kampf mit einer kleinen Gruppe der Schlangenmenschen, welchem sie nicht mehr ausweichen konnten, doch konnten sie die Gruppe überwältigen, auch wen Ared nach wie vor in einem Schockzustand schien und den anderen zwar hinterherlief, aber nicht aktiv in den Kampf eingriff. Zwei Kreuzungen später kam es erneut zum Kampf, diesmal musste sogar Samuel helfend eingreifen und nahm seine natürliche Inkubus-Gestalt an, um den anderen aus der Luft Deckung zu geben, nicht jedoch ohne sie vorher darauf aufmerksam zu machen, dass das Ritual noch nicht vollzogen und ihr Blutpackt daher noch gültig war, und sie besser sicherstellen würden, dass er auch überlebe. Während Astoria und Noko sich um die Gegner am Boden kümmerten, kletterte Gryn auf ein nahegelegenes Gebäude, um aus der vorteilhaften höheren Position angreifen zu können. Als der Kampf schon scheinbar zu Ende zu gehen schien, hörte er hinter sich ein Geräusch und musste feststellen, dass sich einer der Yuan-Ti hinter ihm auf das Dach geschlichen hatte, Samuel war aber schon zur Stelle und stelle sich ihm entgegen, während Gryn mit einem wohlkalkulierten Sprung vom Dach sprang und direkt auf dem Yuan-Ti landete, welcher Astoria in Bedrängnis zu bringen versuchte. Der Gegner war danach schnell geschlagen, doch eine letzte fast vollständig humanoide Yuan-Ti begann sich vom Schauplatz zu entfernen, während Samuel und der verblieben Gegner sich auf dem Kampf engumschlungen gegenseitig versuchten vom Dach zu werfen. Samuel triumphierte schlussendlich und die Gruppe machte sich auf die weitere Flucht.

Als sie schon fast beim Hafen angelangt waren, sahen sie vor sich eine Gruppe Menschen aus Arsenale, welche massiv in Bedrängnis waren, während die fliehende Reinblütige mehreren Yuan-Ti etwas zurief, welche sich gerade im Kampf mit ein paar Wachen befanden, welche zum Windschatten-Anwesen zu gehören schienen und eine Frau mit zwei kleinen Kindern beschützte (Celina Windschatten, Gemahlin von Lt. Felix Windschatten sowie ihre Kinder Ludwig und Linda). Während Noko, nur auf ihr eigenes Wohl bedacht, ohne zu zögern an den Leuten vorbei sprintete, konnten Gryn und Astoria sie nicht so einfach im Stich lassen. Samuel benutzte seine bewusstseins-kontrollierenden Fähigkeiten, um mehrere der Bewohner zu zusätzlichem Mut anzuspornen, um so den Kampf etwas aussichtsreicher zu gestalten, während Gryn und Astoria anfingen die Yuan-Ti zu attackieren. Dank der Unterstützung durch die Wachen und die Bewohner gelang es schliesslich alle Gegner zu bezwingen, doch nicht ohne Verluste. Der mutige Arsenaler, welcher nur mit einem Paddel bewaffnet, versuchte die anderen zu schützen, sowie alle Wachen und ein paar weitere der Flüchtenden hatten während dem Kampf ihr Leben gelassen. Hätte sich Noko nicht erst im letzten Moment entschieden ebenfalls zu helfen, wäre vielleicht mehr möglich gewesen. Gefolgt von den Geretteten umrundete die Gruppe die letzten Häuser um den rettenden Hafen zu erreichen. Doch als sie endlich freien Blick auf den Hafen hatten, waren alle nahe der Verzweiflung, mehrere der Geretteten knieten sogar nieder oder verharrten in schützender Haltung. Der Hafen war ein einziges Schlachtfeld. Zwei weitere Wyvern hatten es sich auf den Beiden Türmen zum Hafeneingang bequem gemacht und aus der Distanz und mit Feuer die ersten der fliehenden Schiffe in Brand gesteckt. Die anderen, gefangen in einem Tiegel aus Feuer auf allen Seiten waren anschliessend einfache Beute gewesen und das Hafenbecken war ein einziges Bild aus verbrannten Schiffen, verkohlten Leichen und Ertrinkenden oder bereits Ertrunkenen, welche sich mit einem Sprung ins Wasser gerettet hatten. Während Astoria, Gryn und Noko versuchten aus dem Bild schlau zu werden, und die nächsten Schritte zu planen, stiess Samuel einen wilden Schrei aus und fauchte erzürnt, «nicht meine Lustbarke».

Celina Windschatten fasste sich wieder und bot der Gruppe an, bei ihr im Tresorraum Unterschlupf zu finden und die Invasion auszuharren, vielleicht würde sich in den nächsten Tagen eine bessere Gelegenheit zur Flucht bieten. Während die anderen Bewohnenden von Arsenale bereitwillig den Vorschlag aufnahmen, wollte Noko stattdessen mit ihrem Faltboot aus Arsenale fliehen, verwarf den Vorschlag aber anschliessend wieder, da Gryn und Astoria sie überzeugten, dass dies bei den immer noch wachsamen Wyvern vermutlich keine gute Idee wäre, zudem sie alle bereits recht erschöpft waren. Sie würden stattdessen versuchen den Sturmwall zu überwinden. Im Garten hinter der Windschatten-Residenz gelangten sie zur Aussenmauer, mussten aber feststellen, dass sie hier ebenfalls nicht entkommen würden. Einmal mehr war es Samuels rettender Einfall, welcher hoffentlich die Flucht ermöglichen würde. Er schlug vor, als letzten verzweifelte Rettung, zu versuchen, die Gruppe mit ihm zusammen auf die Ätherebene zu versetzen, welche er normalerweise benutze um unbemerkt ins Schlafgemach seiner Auserwählten zu gelangen, ohne dass die Angehörigen etwas davon mitbekommen. Noko verzog erneut angewidert das Gesicht, sagte aber diesmal nichts. Unter enormer Anstrengung gelang es Samuel im dritten Anlauf, das Unmögliche zu vollbringen, allerdings kostete es ihn fast das Leben. Während Gryn sich auf der Ätherebene umsah, beobachtete Astoria ihren Retter und sah, dass ihm durch die Anstrengung Blut aus der Nase, den Ohren und sogar tränengleich aus den Augen lief. Noko derweil hatte genug von Samuel, beschuldigte ihn der Grund für den ganzen Schlamassel zu sein und verteufelte seinen frivolen Umgang mit seinen Opfer, und dies obwohl sie als Attentäterin auch nie eine Vorbildfunktion wahrnehmen würde. Bevor ihr zornentbrannter Faustschlag ihn ins Gesicht treffen konnte, verblasste Samuel zurück auf die materielle Ebene und sagte er werde erst wieder zurückkommen, wenn sie sich endlich beruhigt hätte. Erst in dem Moment dämmerte es auch Noko, dass sie wohl ohne die Hilfe Samuels auf der Ätherebene gestrandet sein werden, da niemand von ihnen über die nötigen Fähigkeiten verfügte sie wieder zurückzubringen. Während sie alle erstmal beschlossen etwas zu rasten, kam Ared langsam wieder zu sich und präsentierte Stolz einen Beutel voller Loot, welcher Ared während der Flucht in die Hände gefallen sein musste, bzw. welchen Ared, sich an Gryn und Noko ein vorbildnehmend, in den verschiedenen Haushalten und bei den Opfern zusammengestohlen hatte. Die Gruppe machte sich gierig über den Inhalt her, untersuchte was der Beutel enthielt und nur Gryns aufmerksame Ohren nahmen ein lauter werdendes Tosen in der nebligen Umgebung der Ätherebene wahr. Kurz darauf wurden sie nach und nach von einem Äther-Sturm eingeholt und herumgewirbelt, es gelang ihnen aber noch mit letzter Kraft sich ein Seil zuzuwerfen, mit welchem sie sich wenigstens aneinanderbinden konnten.

Als Samuel zwei Stunden später nachschauen wollte, ob Noko sich endlich beruhigt hatte, fand er die Gruppe nicht mehr vor und beschloss daher erstmals nach Liliana zu schauen, um die nächsten Schritte für das Herzogtum zu planen.

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