Bonrin

Mauerreste mitten im Wald

Die Bonrin war eine Festung am Kalanbach, die nahe dem Kalanfels auf der Südostseite des Bachs errichtet wurde. In der Nähe der Bonrin führen zwei Furten über den Kalanbach, die von der Festung überwacht wurden. Sie diente dem Greberreich als Verteidigungsanlage gegen mögliche Aggressoren aus dem Westen, insbesondere den Roteberstämmen und nach den Bauernkämpfen gegen Alonien.

Zweck / Funktion

Die Bonrin war nie viel mehr, als ein Beobachtungsposten. Mit dem ertrunkenen Feld und dem Stammerwald gab es kaum Möglichkeiten, große Armeen über die Furten zu bringen. Aber unbewacht konnte man die Stelle auch nicht lassen.
Timothin Graberger
Die Bonrin überwachte zwei Furten über den Kalanbach, über die Aggressoren aus dem Westen in grebisches Gebiet eindringen konnten. Neben der Brücke bei der Alten Wassertrutz boten diese beiden Furten die besten Überquerungsmöglichkeiten. Ursprünglich wurde die Festung als Reaktion auf die anhaltende Bedrohung durch die Roteberstämme errichtet.

Architektur

Die Bonrin wurde aus Fels gebaut, der vom nahen Gebirge abgebaut wurde. Zum Zeitpunkt ihrer größten Expansion während des Blauen Kriegs bestand sie aus einem einzelnen, massiven Gebäude, das von einem zwei Meter hohen, hölzernen Wall umgeben war. An beiden Furten standen massive hölzerne Pallisaden, an denen jeweils eine erhöhte Plattform eine Verteidigungsmöglichkeit für Bogenschützen bot. Die Spitze der Bonrin selbst war eine überdachte Plattform mit Zinnen, von der aus der gerodete Bereich gut überblickbar war.
Was bei den Menschen schon als Festung durchgeht...
Gorosch
  Heute sind die hölzernen Aufbauten zum überwiegenden Teil bereits verrottet und Teile des Hauptgebäudes eingestürzt. Der Wald hat sich die Fläche zurückgeholt und so sind die alten Mauern nun von Planzen überwuchert.

Geschichte

Mit den wiederkehrenden Feldzügen der Roteberstämme schien die Gefahr eines Angriffs auf das Greberreich und damit Kaltwasser hoch. Da der Kalanbach außer den Furten am Kalanfels und der Brücke bei der Alten Wassertrutz kaum Überquerungsmöglichkeiten bot, wurde er als Verteidigungslinie bestimmt. Die abgelegene Lage der Bonrin machte die Errichtung schwer, weshalb die Burg fast ausschließlich aus dem dort gerodeten Wald und Steinen vom nahen Gebirge errichtet wurde. Die Umgebung wurde weitläufig gerodet, damit beide Furten überblickt werden konnten.  

Anfangszeit

Nachdem die Festung fertiggestellt war, kam es nie zu einem offenen Konflikt mit den Roteberstämmen. Kaum mehr als ein Jahrzehnt nach ihrer Fertigstellung wurden die Roteberstämme in der Schlacht am Blanfall besiegt und die Burg verlor einen großen Teil ihrer Bedeutung. Bereits früh in ihrer Existenz versank sie in Bedeutungslosigkeit und entwickelte sich eher zu einer Last für ihre Besitzer. Ihre Hauptaufgabe wurde der Schutz vor kriminellen Tätigkeiten der Umgebung.  
Wenn das Greberreich anstatt Festungen zu errichten, eine Armee aufgestellt hätte, hätten wir die Roteberstämme schon viel früher zerschlagen können.
Gorosch
 

Alonien-Konflikt

Mit dem Verschwinden von Linna 1208 und den darauf folgenden Gebietskonflikten der Klaadwiese begann das Greberreich, die Befestigungsanlage wieder in Stand zu setzen. Diese Bemühungen wurden verstärkt, als nach den Bauernkämpfen Alonien in die Klaadwiese einrückte. Zu Beginn des Blauen Kriegs wurden zusätzlich die Pallisaden an den Furten errichtet und mehr Soldaten auf der Festung positioniert.  
Bonrinschlacht
Gegen Ende des Blauen Kriegs griff eine Streitmacht Aloniens die Festung an. Eine kleine Gruppe erfahrener Magier begleitete die Truppen und konnte sich abseits des Kampfes in die Anlage einschleichen. Mit einem entscheidenden Zauber wurde die Bonrin von Innen heraus zerstört, was vielen Verteidigern das Leben kostete. Damit wandte sich der Schlachtverlauf gegen die Verteidiger. Die Burg viel wenig später.
Der Fall der Bonrin hätte eine entscheidende Wendung im Blauen Krieg bringen können. Ohne den Tomin Vorfall hätte die alonische Streitmacht strategisch wichtige Angriffe auf die Versorgungslinie des Greberreichs machen können. Ich glaube, dann wäre heute die Grenze am Tannrisch und nicht der Kalanbach.
Timothin Graberger
 

Nach dem Tomin Vorfall

Als nach dem Tomin Vorfall mit dem Friedensvertrag von Peststein der Blaue Krieg endete, erschien die Reparatur der Burgruine nicht lohnenswert. So zerfiel die Burg weiter und wurde schließlich wieder Teil des Waldes. Heute sind nur noch zerfallene Mauern und grobe Umrisse der Pallisaden im Wald erkennbar. Von der Straße, die zur Burg führte, sind nur noch an wenigen, unwegsamen Stellen verfallene Stabilisierungsmaßnahmen zu finden.
Es ist kein Wunder, dass die Bonrin nicht wieder aufgebaut wurde. Selbst während des Blauen Kriegs war sie kaum mehr als eine Belastung für ihre Besitzer.
— Graf Karl von Stieben
Stammerwald
Eine Karte über den Stammerwald und die Umgebung von Peststein
RUINED STRUCTURE
1261
Founding Date
1109
Typ
Fortress
Übergeordneter Ort
Zugehöriger Bericht (Hauptstandorte)

Verlorene Seelen

Die Bonrin diente nach ihrem Verfall für einige Jahre als Unterschlupf für die Seelenkinder, eine kriminelle Sekte, die für das Verschwinden und den Tod mehrerer Dutzend Opfer in den Jahren 1351 bis 1357 verantwortlich war. Der Eingang in den unterirdischen Keller, in dem der Kult seine Opfer in grausamen Ritualen zu Tode quälte, wurde von der Kaltwasser Garde verschüttet.   Zahlreiche Gerüchte ranken sich darum, welche Gräuel sie darin gesehen hätten. Weit verbreitet ist die Geschichte, dass die Seelen der Verstorbenen noch immer an dem Ort gefangen sind, gebunden an irgendetwas in diesem Keller. In manchen Winternächten soll man selbst aus einiger Entfernung die Geister ihr Leid klagen hören können.


Cover image: by Martin Leist

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