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Thu 1st Aug 2024 01:37

Ein Fest der Spitzenklasse

by Segu

Am Abend des Festes warte ich am Eingang des Festsaals auf die anderen. Allein der Gedanke, beim Eintritt die Augen aller Anwesenden auf mich zu spüren, ist genug, um einen Fluchtreflex auszulösen. Glücklicherweise ist Tiz bald schon da, in ihrem seltsamen Gewand (ob das von ihrer Heimatprovinz stammt?), und auch Wiatt und Salaîne trudeln ein. Vielleicht haben sie das Kriegsbeil begraben, denn sie scheinen ihre Outfits farblich miteinander abgestimmt zu haben. Gleichzeitig ist das vorherrschende Purpurrot ihrer Kleidung auch derzeit sehr populär, da es auch das Monedaische Wappen ziert, also könnte es einfach sein, dass das mit reinspielt. Beide haben ihre Tracht mit Accessoires erweitert - Salaîne trägt ihr Buch, das sie nie außer Reichweite zu haben scheint, und einige der Schädel, die wir den Bonestalkern abgenommen haben (vielleicht hat sie das Gefühl, so viel Glück auf dem Ball zu brauchen, dass sie gleich mehrere Talismane mitbringt?), und Wiatt schmückt sich seinerseits mit zwei Zierdolchen (einem aus Eisen, einem aus Holz).
 
Wir wollen uns gerade aufmachen, den Saal zu betreten, als wir von Ihrer Hoheit Madalena abgefangen werden, die uns rät, unsere Geschichte der Ereignisse unseres Auftrags abzuwandeln, um politische Spannungen nicht weiter anzustacheln. Also sollen wir vorgeben, dass unser eigentlicher Auftrag die Eskorte der jungen Prinzessin Sofia war, und die wahrscheinliche Identität oder Herkunft der Banditen verheimlichen. Ich bin mir sicher, dass Ihre Hoheit Madalena weiß, wie man mit solchen Intrigen umgeht, und dass im Hintergrund schon alles getan werden wird, den Komplott aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Natürlich willigen wir ein und können nun, gut vorbereitet, dem Fest beiwohnen. Als wir eintreten, werden wir mit vollem Namen vorgestellt (Salaîne heißt wohl mit Nachnamen Colminis, und der Mann stutzt kurz, als er meinen doch sehr kurzen Namen vorträgt) und als die Abenteurer im Auftrag der Vanjaróns angeführt. Eine lange Festtafel füllt den Raum, an dessen einem Ende unsere Sitzplätze zu finden sind und am anderen die der herzöglichen Familie. Die Tafel ist angerichtet mit allerlei heimischen und exotischen Gerichten, für die Ruco sicherlich tagelang mit allen Küchenhilfen und Bestellungen im Umland zu ackern hatte, was sich aber gelohnt hat, wie sich herausstellen wird. Diener in Livrées stehen bereit, allen Gästen einzuschenken. Ich erkenne sogar einen Kobold, der ab und an in der Küche herumgeistert, und winke ihm, aber er winkt nicht zurück - vielleicht ist es unziemlich, so mit Dienern als Gast einer solchen Veranstaltung umzugehen? An den verschiedenen Türen stehen herzögliche Wachen bereit, aber ich denke, das sie mehr als Zier und Symbol der militärischen Macht Monedas herhalten sollen denn zur tatsächlichen Abwehr bewaffneter Angreifer, denn ihre Rüstung scheint eher dekorativer Natur, die mit dem Prunk des Saales verschmelzen soll. Bevor ich mir einen größeren Eindruck machen kann, betritt das Herzogspaar den Raum, und alle stehen auf und werden still, als sie angekündigt werden und schließlich auf ihren Lehnstühlen Platz nehmen. Seine Hoheit Alvaris erzählt etwas von der Aussaat und Freundschaft unter Völkern, aber ich kann mich kaum auf die Worte konzentrieren in Anbetracht all dieser Herrlichkeit um mich herum. Dann greift er zur Gabel, was allen das Signal gibt, dass man nun mit dem Essen beginnen kann. Es ist wirklich köstlich, und am liebsten würde ich einen zweiten oder dritten Magen haben, in dem ich all diese Schmackhaftigkeiten verstauen kann, um sie länger genießen zu können. Vielleicht bleibt ja am Ende noch was übrig, das ich mir in der Küche abstauben kann.
Neben Salaîne sitzt eine junge Adlige, etwa in Wiatts Alter, die sichtlich unglücklich über ihren älteren Gesprächspartner ist, der eine ähnliche Stickerei trägt wie sie. Sie wendet sich schnell unserer Gruppe zu und stellt sich als Ellaha vor, was uns die Erlaubnis gibt, uns mit ihr zu unterhalten. Dies scheint eine ihrer ersten größeren Feierlichkeiten zu sein, was wohl ihrem Alter und ihrem für beycillische Verhältnisse niederem Adelsstand zuzusprechen ist. Obwohl sie nicht allzu interessiert an unseren Ausführungen zu sein scheint, ist sie doch motiviert, ihrem Onkel zu entkommen, und so ergießen wir uns in Smalltalk mit ihr. Sie erzählt, dass eines ihrer Pferde auf dem Herweg eine zeitlang lahmte (ich werde es mir später genauer ansehen müssen) und die Wache einmal voranritt, um nach Gefahren ausschau zu halten, ihre Reise sonst aber natürlich ohne besondere Vorkommnisse verlief, da Moneda die Grenze zur beycillischen Zentralprovinz vorbildlich bewacht. Salaîne konnte aus ihr herauskitzeln, dass der junge Partykaiser auf der Suche nach einer Braut sein soll, um die Thronfolge zu sichern, und schien dabei stark zu erröten. Als Mitglied eines niederen Hauses hat sie offenbar aber keine Chance, in Betracht gezogen zu werden. Soweit ich weiß, ist ihre Familie auch nur deshalb hier, weil Ellahas Vater im Usurpationskrieg Seite an Seite mit dem Kaiser einen großen Sieg gegen Skander eingefahren hat, also wird sich deren Einfluss außerhalb des Schlachtfeldes in Grenzen halten.
Da ich gerade von Skander spreche, sitzt natürlich auch die Gruppe aus Skander nicht weit von der herzöglichen Familie entfernt. Ihnen vorstehend ist Ylva Aldervag, die jüngste der drei Kinder des herzöglichen Paares. Auch wenn es früher wohl als Beleidigung gesehen wurde, das jüngste Kind als Abgesandte zu schicken, hat sich Ylva sowohl als Generälin an Jamins Seite verdient als auch als geborene Diplomatin einen Namen gemacht, was ihr - trotz ihrer Herkunft - leider als positive Eigenschaften zugeschrieben werden muss. Salaîne spricht Ellaha auf die Skandern an und fragt, ob eine gewisse Ceryl Fjellskold (dem Namen nach eine Zwergin?) Teil dieser Gruppe ist, wobei sie sich an der STelle die Schulter reibt, an der sie ihre Narbe trägt, und ihre Stimme mit Eis durchdrungen wirkt. Ellaha verneint Salaînes Frage, deutet aber auf einen blonden Mann in der Nähe, der wohl Ceryls Bruder Kjertan sei. Das Blitzen in Salaînes Augen ist beunruhigend, aber die sagt nichts weiter. Den Skandern gegenüber sitzt die kaiserliche Abgesandtschaft, angeführt von der imperialen Hexe Perseis, die sich in einem Gespräch mit der hiesigen Hofhexe Alcina befindet. Ich nicke in deren Richtung und versuche nun, Salaînes Meinung zum Gerücht am Hof zu erhalten, ob Alcina ihre drachische Abstammung durch ihre Schuppen im Gesicht nur magisch vortäuscht oder nicht, aber auch in ihrem Zirkel scheint man sich dessen nicht so sicher zu sein. Ich lerne lediglich, dass Alcina sich auf Elementarmagie spezialisiert hat und Perseis wohl alle Magie gemeistert hat, allen voran allerdings Erkenntnismagie. Ich werde gewahr, wie Wiatt während Salaînes Ausführungen seine immer weiter verengenden Augen nicht vo Salaîne und den anderen Hexen nimmt. Nur kurz lässt er den Blick über die Tafel schweifen und bleibt für einen Augenblick bei einem älteren Mann hängen, der wohl - gemessen daran, dass auch er einen Zierdolch (aus Adamant) trägt - der einzige andere Bloodhunter im Saal ist, welcher seinerseits Alcina, der Hexe der Vanjaróns, bohrende Blicke zuwirft, entweder weil vielleicht alle Bloodhunter was gegen Hexen haben oder weil meine Theorie von der Eifersucht der Gilde ob der politischen Stärke des Zirkels eben doch stimmt. Während Salaîne erzählt, wird schnell klar, dass sie Alcina zwar bewundert, ihr aber wegen ihrer Stellung eifersüchtig ist, während sie die wenigen Worte, die sie über Perseis verliert, mit Sorgfalt und Ehrfurcht wählt. Sie zieht dann aber doch wieder Wiatt damit auf, dass Perseis sehr viel älter ist, als sie zu sein scheint, und in den Tagen der Gründung der Bloodhunter-Gilde eine ganze Hexenjäger-Organisation ausgelöscht hatte, als diese ihr zu lästig wurde. Sie teile wohl auch das Interesse vieler Hexen, die anders als sie nicht allzu viel von Politik halten, magische Geheimnisse und Rituale wiederzuentdecken, die Seit der Zeit der Gründung des Zirkels als verloren geglaubt werden. Diese mächtigen Zauber und Artefakte gehörten wohl Cerridwen, der Hexenkönigin und Mutter von Creirwy, der Gründerin des Zirkels des Abnehmenden Mondes. Auf Tiz' Frage hin, was sie denn antreibe, gesteht sie ihrerseits, dass es eine Mischung aus dem Wunsch nach politischer Einflussnahme und der Entdeckung dieser magischen Mysterien sei. Das Thema und ihre Offenheit diesbezüglich scheint ihr sehr unangenehm zu sein, aber sie wird gerettet, als das Mahl wohl dadurch beendet wird, dass das Herzogspaar aufsteht - wir alle natürlich ebenfalls - und die Türen zu den angrenzenden Sälen und zum Garten geöffnet werden. Aus ersteren trägt die frühabendliche Luft Klänge beschwingter Tanzmusik mit sich, die vorher eher unaufdringliche Hintergrundmusik darstellte. Offenbar beginnt nun der Teil des Abends, an dem getanzt und genetzwerkt wird.
 
Während wir, angeführt von Ellaha, in den Ballsaal gehen, kommen schon die Diener, um die Tafel abzudecken und die Tische abzubauen. Kaum an der Tanzfläche angekommen, zerrt Tiz Salaîne aufs Parkett und wirbelt sie herum. Auch wenn Salaîne sich anfangs noch zurückhält, scheint sie sich von Tiz' Enthusiasmus anstecken zu lassen, was wiederum mehr Gäste auf die Tanzfläche lockt. Bei einem kurzen Schwenker an unserer Gruppe vorbei droht Tiz Wiatt und mir damit, auch uns noch zum Tanzen zu bringen, und Ellaha deutet unsere panischen Gesichtszüge richtig und erklärt uns, dass man sich im Garten am besten vor aufdringlichen Feiernden und unablässigen Tanzeinladungen verstecken könne. Als wir gerade ihren Vorschlag annehmen und herausgehen wollen, fängt uns ein älteres adliges Paar aus Beycillis ab und fragt uns nach unserem Abenteuer aus. Die Art, mit der sie sich mit uns unterhalten, erinnert mich stark an den Hof der Vanjaróns, und so bin ich bald allzu bereit, alles zu erzählen, was uns erlaubt ist, und werde dabei nicht müde, den Mut und die Kameradschaft der Soldaten unter Generälin Jamins Kommando hervorzuheben, was Wiatt aus irgendeinem Grund sauer aufstößt, also betone ich seine Kampfkünste stärker. Er selbst bleibt wortkarg, und auch ich ringe mit meinen Worten, als das Interesse der beiden Herrschaften sich meiner Ausbildung und meinen Fertigkeiten zuwendet, aber glücklicherweise entdecken sie nun andere Bekannte unter den Gästen und lassen uns wieder alleine stehen. Außer Atem, aber mit einem äußerst selbstzufriedenen Lächeln, kommt auch Salaîne mit Tiz wieder von der Tanzfläche.
[In der Zwischenzeit auf dem Parkett: Salaîne wirft Kjertan Fjellskold immer wieder mehrdeutige Blicke zu, was irgendwann auch Tiz auffällt, was sie dazu veranlasst, den Tanzpartner zu wechseln, während sie in dessen Nähe wirbeln. Salaîne, leicht gerötet und außer Atem nach der Einlage, flirtet gekonnt mit dem leicht zu verärgernden, Komplimenten aber sehr zugänglichen Kjertan. Er erkennt sie offenbar nicht, bringt ihr aber ein Getränk und geht auf ihre Anspielungen ein. Abrupt, aber mit einem Versprechen auf "tiefgreifende Gespräche" lässt sie ihn stehen.]
Wiatt nimmt mich, nachdem er mein Verhalten den Adligen gegenüber mitbekommen hat, kurz zur Seite, anscheinend um mich darüber zu belehren, mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen und meinen Anteil am Erfolg unserer Mission als solchen anzuerkennen. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht, aber ich bin mir sicher, nicht mehr und nicht weniger von dem erzählt zu haben, was ich getan habe (minus dem, was wir nicht sagen dürfen), und welch kleiner Funke bin ich in Anbetracht der Lichtgestalten der Drachenblütigen, als ob ich es nötig hätte, hell zu strahlen, wenn sie doch all unser Leben wie die Sonne erfüllen. Letzteres hat wohl auch Tiz mitbekommen, weshalb sie zu einem Toast ausruft, wobei ihr Ausspruch ist, dass man sich nicht unter Wert verkaufen solle (das ausgerechnet von jemandem, die sich magisch Drachenkörperteile wachsen lässt). Ein kurzes Klatschen rundet unsere Trinksprüche ab, das von Seiner Hoheit Valente höchstpersönlich kommt, der sich währenddessen unserer Gruppe angenähert hat. Erschüttert von seiner Anwesenheit bekomme ich kaum ein Wort heraus, als er seinerseits sich dafür bedankt, dass wir seine Tochter verteidigt haben, und uns fragt, ob er irgendwas dafür tun kann, uns den Abend noch schöner zu machen. Ich meinerseits kann nicht anders als ihm meinerseits meine Unterstützung anzubieten, aber er wünscht sich selbstlos lediglich, dass all seine Gäste die Feier genießen, und geht bald weiter zu einer Gruppe Edelmänner, die seine Aufmerksamkeit erbitten.
 
Wiederum bitte ich Ellaha, mir die besten Verstecke im Garten zu zeigen, und auch sie scheint erleichtert zu sein, dem Gemenge im Festsaal zu entkommen. Auch Tiz scheint nicht ganz abgeneigt zu sein, mit uns den Raum zu verlassen. Vielleicht hat sie sich für heute Abend ausgetanzt. Salaîne flüstert Wiatt etwas ins Ohr, woraufhin dessen Gesicht deutlich an Farbe verliert, aber erwidert etwas, was Salaîne zu überraschen scheint, und beide gehen zusammen in eine andere Ecke des Saals.
[Salaîne bietet Wiatt an, ihn Perseis, der imperialen Hexe, vorzustellen, in der Erwartung, dass dieser ablehnen würde, was er jedoch nicht tut, sondern überraschend einwilligt, in der Erwartung, dass sie ihrerseits das Angebot zurücknimmt. Beide können offensichtlich nicht zugeben, dass sie nur bluffen, und so sind sie gezwungen, gemeinsam zu Perseis zu gehen. Diese ist noch in ein Gespräch mit Herzogstochter Solana verwickelt, weshalb sie es nicht wagen, die beiden zu unterbrechen, also stehen sie zunächst nur nervös und abwartend in deren Nähe. Salaîne erwähnt Wiatt gegenüber, wie gleich doch alle Hexen im Zirkel zueinander stehen, und dass das Gespräch deswegen sicher angenehm werden wird, was Wiatt einerseits dazu veranlasst, panisch nach Verstärkung zu suchen, die er in der Person des Ratsmitglieds seiner Gilde, Linden mit dem Adamantmesser, findet, der sich ihnen anschließt. Er weiß natürlich von deren Zusammenarbeit im Auftrag Madalenas, aber als Salaîne andeutet, was für eine vorteilhafte Neigung Wiatt habe sich unterzuordnen, bleibt dieser still, was Linden damit abstraft, dass er meint, dass viele junge Bloodhunter noch einiges über Eigenständigkeit und dominantes Verhalten auf dem Schlachtfeld und abseit davon zu lernen haben. Als er sich seinerseits abwenden will, da Wiatt kein Wort rauskriegt, erwähnt Salaîne die Nützlichkeit des Blutes von Bloodhuntern, woraufhin dieser reflexhaft zu einem hier nicht mitgebrachten Dolch greift. Als Salaîne damit abwiegeln will, dass sie das in dem Sinne meint, dass Bloodhunter ihr Blut für das Entzünden ihrer Klinge benutzen, scheint Linden nicht überzeugt, lässt die beiden aber mit einem letzten vernichtenden Blick Richtung Wiatt allein.
Als auch Solana und Perseis sich voneinander verabschieden, zögern die beiden kurz, bevor Salaîne ihren Mut zusammennimmt und Perseis mit einer ihrem Zirkel eigenen Grußformel anspricht, die diese formell beantwortet. Ihre Augen werden kurz dunkel, bevor sie Salaîne bei ihrem Namen anspricht, die wiederum Wiatt vorstellt. Perseis hat selbst wenig mit der Bloodhunter-Gilde, die ja vor allem in Moneda aktiv ist, zu tun, was sie offen zugibt, allerdings ohne sich verkneifen zu können, dass dies wohl ein glücklicher Umstand für die Monsterjäger sei. Wiatt ist bemüht, Salaînes Demütigung heimzuzahlen, und spricht seinerseits an, welch praktische Beobachtungen er bei der Zusammenarbeit mit einer Hexe sammeln konnte. Perseis lacht kurz, schreitet denn aber nah genug an Wiatt heran, dass es schon unziemlich wirkt, und wirkt einen Zauber, ohne Komponenten zu nutzen, und gräbt sich brutal durch dessen Gedanken, Erinnerungen und seiner Einstellung gegenüber Hexen im Allgemeinen und Salaîne im Speziellen. Zufrieden damit, dass sie keine Gefahr in ihm sieht und keine offensichtliche Feindlichkeit ihrer Schwester gegenüber findet, zieht sie sich langsam wieder aus seinem Kopf zurück, bleibt aber direkt vor ihm stehen. Wiatt ist währenddessen alles Blut aus dem Gesicht gefahren, kalter Schweiß breitet sich auf seiner Stirn aus und er macht unbewusst einen Schritt rückwärts, um Salaîne als eine Art Schutzschild zwischen sich und Perseis zu bringen. Salaîne, ihrerseits schockiert über das Geschehen und ihren ursprünglichen Plan stark anzweifelnd, kommt Wiatt tatsächlich zur Hilfe, indem sie Perseis anspricht, um ihre Aufmerksamkeit von Wiatt abzulenken. Sie spricht mit ihr kurz über den Auftrag, den sie für die Vanjaróns erledigt hat, was Perseis mit Wohlwollen quittiert, und bittet sie um ein späteres Gespräch darüber, wie man am besten die Leiter des politischen Erfolgs erklimmt. Auch wenn Perseis nichts direkt erwidert, deutet sie mit einem Hinweis auf die in ein paar Tagen stattfindenden Zusammenkunft des Zirkels zu Neumond darauf hin, dass sie sich wohl zu der Gelegenheit werde unterhalten können, und verabschiedet sich von den sichtlich Mitgenommenen.
Beide sind noch starr vor Angst und Ehrfurcht, als Wiatt wieder allmählich die Herrschaft über seine Beine und Zunge zurückgewinnt, sich seiner Position neben Salaîne gewahr wird und einen angewiderten Schritt von ihr weg macht. Salaîne ihrerseits liegt eine Entschuldigung auf der Zunge, besinnt sich dann aber, als sie seinen wütenden Gesichtsausdruck wahrnimmt. Stattdessen überspielt sie ihre eigene Nervosität und entgegnet ihm, dass es eine große Ehre gewesen sei, Perseis persönlich kennengelernt zu haben. Das macht diesen nur noch wütender, er tritt an sie heran, warnt sie davor, jemals ebenso mächtig zu werden wie die kaiserliche Hexe, und stapft davon. In seiner Wut geblendet, stößt er kurz mit niemand anderem als Kjertan Fjellskold zusammen, der ihn einen Rüpel straft, was Wiatt mit einem satten Faustschlag erwidert. Salaîne und alle anderen in der Nähe atmen schockiert ein, es wird auf einmal ganz still in dieser Ecke des Saals.]