3. Gesellschaft
Das Grundkonstrukt der Gesellschaft innerhalb des Imperiums bildet eine Hierarchie welche auf die Möglichkeit des persönlichen Aufstiegs durch harte Arbeit fußt. Diese Ries-Hierarchie, benannt nach ihrem Erfinder Gaußer Ries, basiert darauf jedes Individuum auf der niedrigsten Stufe der Hierarchie beginnen zu lassen und ihnen die Möglichkeit persönlichen Aufstiegs zu gewähren. Auf diese Weise wurde die Gesellschaft von Ghahas in vier Stufen gegliedert. Die niedrigste Stufe dieser Hierarchie bilden die Spitzhacken, wie sie umgangssprachlich genannt werden. Diese Kaste, welche sich kaum von einfachen Sklaven unterscheidet, darf einzig und allein ihr Tagewerk in den Juwelenminen
verbringen. Hier schlagen sie die Juwelen aus den sich ewiglich verändernden und erneuernden Minen. Jedes Juwel ist standardmäßig von unreinen Juwelen umgeben, welche die Spitzhacken behalten dürfen. Darüber hinaus erhalten sie auch unreine Juwelen als Bezahlung für Juwelen von bestimmter Qualität.
Diese unreinen Juwelen dienen als Zahlungsmittel für alle Belange innerhalb des Imperiums. Gelingt es einer Spitzhacke ausreichend unreine Juwelen aufzutreiben, kann sie eine bestimmte Summe zahlen, um in den sozialen Rang eines Freiling aufzusteigen. Die Freilinge verfügen über eine Erlaubnis einer beliebigen Arbeit von einem festen Ort aus nachzugehen, womit Berufe wie Schmied oder Gastronom in diese Bereiche fallen, allerdings sind bestimmte Berufe diesen Bereichen vorenthalten. Freilinge bleiben allerdings weiterhin
Wie viele Juwelen nötig sind um den eigenen sozialen Status zu erhöhen, ist einer steten Fluktuation unterworfen. Hierbei ist die Garde selbst für die Regulierung dieser Summen verantwortlich. Standardmäßig jedoch schwankt der Preis für den Aufstieg zu einem Freiling um etwa 5000 Juwelen und der Betrag für den Aufstieg zu einem freien Bürger zwischen 35.000 und 50.000 Juwelen.
in den Minenbezirken der Städte und dürfen diese nicht verlassen. Auf die Freilinge folgen Freie Bürger. Diese dürfen die Minenbezirke verlassen und ein verhältnismäßig normales Leben in den oberen Bezirken der Städte führen. Darüber hinaus dürfen sie frei reisen und Ghahas auch verlassen.
Sie dürfen eigenes Land - welches über einen Laden und ein Dach über dem Kopf hinausgeht - besitzen. Erst freien Bürgern steht eine wirkliche Bildung zur Verfügung, wobei die meisten Bildungswege ein gewisses Kapital benötigen, da es im Grunde keine öffentlichen Bildungseinrichtungen gibt. Über den freien Bürgern stehen nur noch die Kristallbürger, wobei die Summen um diesen Stand verliehen zu bekommen absolut horrende sind. Allerdings gehen sie auch mit einer sozialen Überbevorteilung einher. So verfügen Mitglieder dieses Standes über eine gewisse Befugnis zur Handhabe der Juwelengarde und sie dürfen nicht von Bürgern unterhalb ihres Standes angesprochen werden, außer sie erlauben es zuvor. Verstöße gegen dieses Gebot werden mit einem Akteneintrag geahndet.
Interessant wird die Ries-Hierarchie im Hinblick auf Nachkommen und Verwandte. Das bisher genannte Hierarchie-Konzept greift erst sobald eine Person ihr vierzehntes Lebensjahr erreicht - dieses Alter ist in keiner Weise jemals an andere Mitglieder der intelligenten Völker angepasst worden. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfen Bürger bei ihren Familien leben und private Bildung genießen. Einen Tag nach ihrem Geburtstag jedoch werden sie in die Minen beordert, außer ihre Verwandten wenden die Gelder auf, um ihnen einen höheren Stand zu kaufen.
Die Bewohner von Ghahas geraten nur sehr selten in Kontakt mit Bewohnern der umliegenden Welt, solange sie nicht den Stand und die Gelder zum Ausreisen haben. Da die größten Teile der Wirtschaft, ebenso wie der komplette Export und Import staatlich geregelt sind, wird Ghahas nur sehr selten von Reisenden aufgesucht. Darüber hinaus gelten sämtliche Straßen und Gebiete um die Nation herum als überaus gefährlich, da das Militär nicht davor zurückschreckt Reisende gefangen zu nehmen und als Spitzhacken einzusetzen.
All diesen Faktoren ist eine sehr in sich geschlossene Kultur geschuldet, deren Dreh- und Angelpunkt die Juwelen sind, welche den Aufstieg des Imperiums ermöglichten. Juwelen werden als Accessoires und Körperschmuck getragen, nicht selten werden sie sogar auf schmerzhafte Weise in das eigene Fleisch eingelassen. Innerhalb von Ghahas gibt es nicht wirklich eine ausgeprägte Religion, allerdings ist das private Ausleben von jeder Art von Religion gestattet. Wiederum verboten ist das öffentliche zeigen einer Religion, sowohl durch bestimmte Symbole als auch öffentliche Predigten oder Ähnliches. Auch die Kultur ist natürlich maßgeblich durch die verschiedenen Stände geprägt. Die niederen Ränge sind derart auf die Arbeit und die Möglichkeit des Aufstiegs fokussiert, dass nur selten Platz für Kunst oder Kultur bleibt oder genauer gesagt sind beides Tätigkeiten, die nichts einbringen und einem in den niederen Bezirken einen schnellen Tod bringen. Dagegen erfreuen sich die höheren gesellschaftlichen Schichten aller Arten von Theater und Musik, welche primär von Ranggleichen praktiziert werden.
Wie nicht anders zu erwarten hat sich der massive Fokus auf Juwelen auch im künstlerischen Bereich von Ghahas niedergelassen. So benutzen sie eine Art Vorrichtung, welche Licht durch Scheiben aus Juwelen wirft, um verschiedene farbige Bilder auf eine weiße Wand zu werfen. Durch die Nutzung der Juwelenkunst manipulieren sie die Energie im Inneren der Scheiben und können hierdurch bewegte Bilder erzeugen. Zwar als ein Unterhaltungsmedium gedacht, werden diese Latra Gemma fast ausschließlich Für Zwecke der Propaganda eingesetzt und zeigen Dokumentationen über den glorreichen Aufstieg des Imperiums.
4. Exekutive und Militär
Innerhalb des Imperiums gibt es keine klare Unterteilung zwischen einer exekutiven Gewalt, die für Ordnung und Sicherheit in den Städten sorgt und einem Militär, welches der Verteidigung des Landes dient. Truppen können auf Geheiß ihrer Vorsteher jederzeit aus dem Dienst einer Stadt berufen werden, um stattdessen eine andere zu verteidigen oder aber Gebiete zu erobern. Hierbei obliegen solche Aufgaben den Verwaltungsbrigarden der Kristallgarde und nicht den höheren Klassen der Garde selbst.
Eine der größten Stärken des Imperiums liegt in ihrer militärischen Macht, die wiederum zu großen Teilen auf den Juwelen und der Juwelenkunst fußt. In ihrer Gesamtheit trägt sie den Titel der Kristallgarde und bereits die verschiedenen Stufen des Militärs und ihre aktiven Kämpfer sind nach Juwelen benannte Kategorien zugeordnet. Den niedrigsten Rang bilden die Unreinen Juwelen ab. Bei ihnen handelt es sich um einfache Fußsoldaten, die über keinerlei übernatürliche Fähigkeiten verfügen. Innerhalb der Städte übernehmen sie simple Patrouillendienste oder fungieren als Truppen an vorderster Front. Über ihnen finden sich die Quarz-Klasse.
Diese Soldaten verfügen entweder über die Kräfte der Juwelenkunst und können eine oder maximal zwei verschiedene Arten von Juwelen manipulieren oder aber sie verfügen über eine andere Art einer übernatürlichen Befähigung. Diese Truppen machen eine nahezu identische Menge wie die Unreinen Juwelen aus.Sie sorgen besonders in den niederen gesellschaftlichen Bezirken für Ordnung und Sicherheit. Über der Quarz-Klasse befindet sich die Smaragd-Klasse. Ihr Mitglieder sind einige wenige übernatürlich Befähigte aber primär Juwelenkünstler, die sechs oder mehr Arten von Juwelen manipulieren können. Sie dienen besonders als Sondereinheiten oder als Generäle in militärischen Aktionen.
Auf ganz Ghahas verteilt existieren etwa 500 solcher Kämpfer. Über der Smaragd-Klasse residiert die Diamant-Klasse, bei deren Mitgliedern es sich um einzigartige Individuen mit phänomenalen Kräften handelt. Zum aktuellen Zeitpunkt verfügt das gesamte Imperium nur über 5 Personen, die dieser Klasse zugeordnet werden können und sie agieren als oberste militärische Vorsteher einer ganzen Stadt. Zwar sind nur sehr wenige Informationen über die spezifischen Fähigkeiten dieser Gruppe bekannt, jeder einzelne von ihnen soll jedoch vergleichbare Kräfte mit den Kommandanten der großen Nationen besitzen.
Je nach Klasse hüllen sich die Mitglieder der Kristallgarde in verschiedene Ausrüstungen, die ihren Stand preisgeben. Die Unreinen Juwelen verfügen über schlichte braune und graue Ausrüstung, zumeist gehärtetes Leder. Nur sehr selten sind sie in metallische Rüstungen gekleidet. Standardmäßig führen sie bis heute die üblichen Scimitar, welche auch in großen Teilen von Lahoral genutzt werden. Alternativ verwenden sie auch zusätzliche Stichwaffen. Ihre Patrouillen in den Städten sind nur selten mit Fernkampfwaffen gerüstet. Besonders provokant tragen sie das Urteilsfläschen, ein Glasgefäß mit einer unlöslichen Tinte. Auf den höheren Klassen werden üblicherweise weniger Waffen getragen, da die meisten Mitglieder sich übernatürlicher Kräfte ermächtigen. Ihre Grundausrüstung umfängt jedoch ebenfalls eins der Urteilsfläschen, sowie mindestens eine Nahkampfwaffe und eine Fernkampfwaffe. Handelt es sich zusätzlich um Juwelenkünstler, so tragen sie darüber hinaus mindestens zwei Beutel mit den jeweiligen Juwelen bei sich. Standardmäßig enhält hierbei jeder Beutel etwa ein halbes Kilo der Ressource. Darüber hinaus trägt jede Klasse ein entsprechendes Juwel das ihre Klasse repräsentiert an einem ledernen Gürtel der von der linken Schulter über die rechte Hüfte läuft. Das Wappen von Ghahas findet sich an all ihren Körpern auf einem Handschuh, der die rechte Faust umfasst.
5. Straftaten
Die Kriminalität innerhalb des Imperiums reguliert sich durch ein Strafsystem welches noch eigentümlicher ist als ihre Fixierung auf Juwelen. So existieren zwar Richter innerhalb des Imperiums, die Strafen für alle Arten von Straftaten sind jedoch nahezu identisch durch das Auftragen eines Striches mit schwarzer Farbe auf der Stirn des Schuldigen. Entscheidet ein Richter einen Angeklagten für schuldig so bemalt er diesen mit der entsprechenden, unlöslichen Farbe. Gleiches können jedoch auch die Mitglieder der Kristallgarde vornehmen, sollten sie einen Täter auf frischer Tat schnappen. Für diesen Zweck trägt jedes Mitglied der Garde einen kleinen Pinsel und ein Fläschchen der entsprechenden Tinte bei sich. Obwohl diese Maßnahme von außen lächerlich scheint, zeigt sie in Ghahas erstaunliche Wirkung. Daran ist ein Prozess Schuld dessen Verantwortung Ghahas beständig von sich weißt. Seit dem Erringen der Juwelenkunst sind die Bewohner von Ghahas angeblich verflucht. In der Nacht gehen unheimliche Schattenwesen umher, welche bisher noch von niemandem vertrieben werden konnten. Jene die von den schwarzen Linien gezeichnet sind, werden zum Opfer dieser Kreaturen und verschwinden angeblich für immer. Somit haben die Regenten des Imperiums einen eigentlichen Nachteil in einen gewaltigen Vorteil verwandelt, der zwar jeder Moral und Ethik entbehrt, aber ihre Gefängnisse leer hält und ihre Bewohner in Reih und Glied.
Es ist kaum möglich die Gestalt der Schatten von Ghahas zu beschreiben, da sie jede feste Form und klare Struktur abzulehnen scheinen. Nächtliche Sichtungen jener die in der Nähe ihrer Opfer verblieben, beschrieben sie als nachtmahrische Kreaturen, die kaum mehr als ein Schattenwurf an einer Wand waren. Zumindest für die Zeit der geduldigen Jagd, im Augenblick ihres Zuschlagen waren sie ein formloses Wesen welches sich in scheinbar ziellosem Irrsinn von einer glatten Oberfläche erhob als würde es nicht in diese Welt gehören. Mit unweltlichen Klauen und begleitet von einem dumpfen Gurgeln warfen sie sich über ihre Beute wie ein Raubtier und verschwanden so schnell wie sie kamen. Von ihren Opfern blieb nie mehr als eine Mischung aus Blut, zerquetschten Eingeweiden und fleischigen Massen am Boden. Abseits davon konnte stets nur ein Geruch beschrieben werden, der in der Luft zurückblieb. Angst, Schweiß, Öl und Metall.
6. Politische Lage
Zum aktuellen Zeitpunkt bildet Ghahas die stärkste politische Macht in der neutralen Zone und bildet gleichzeitig einen wichtigen Handelspartner für Lahoral und Kartus. Die übrigen kleinen Nationen und Stadtstaaten der freien Gebiete hegen gewaltige Furcht vor den Expansionsbestrebungen des wachsenden Imperiums. Insbesondere durch die jüngste Einverleibung von Utiam scheint die Lage um Ghahas angespannter zu werden. Im übrigen Gebiet der Varaam-Weiten hat sich eine Allianz aus diversen Stadtstaaten und Gruppierungen gebildet, die ausschließlich dem Schutz vor dem Imperium gilt. Dieser Horhal-Schutzbund scheint jedoch keine offensiven Bestrebungen gegen Ghahas zu hegen. Im Hinblick auf die großen Nationen gilt Ghahas als ein kompliziertes Thema, da einige von ihnen bereits mehrfach davor warnten das Imperium zu lange außer Kontrolle zu lassen. Gleichzeitig könnten übertriebene Einmischungen in die neutrale Zone durchaus als Zündstoff für militärische Konflikte zwischen den sechs Ländern dienen.
7. Historie
Gründung von Ghahas
Als der
zweite Territorialkrieg endete, beschloss der Vertrag der neuen territorialen Ordnung nicht nur die Gründung der
heiligen Nation Tasmeran, sondern er löste auch eine ganze Reihe von Grenzregionen aus dem Besitz der ehemaligen fünf Nationen.
Kartus,
Lahoral,
Lithanien,
Asorat und
Mas'Orat hatten gleichermaßen Gebiete abzutreten. Städte, welche in diesen Gebieten lagen erhielten autonomen Status und wurden zu Teilen der
neutralen Zone erklärt. Grundlage für diese Abgrenzung von Gebieten war einerseits die von Tasmeran gestellte Forderung danach, andererseits der ohnehin selbst verwaltende Apparat solcher Grenzregionen. Seit Gründung der fünf Nationen hatten sie alle damit gekämpft, derartige Gebiete adäquat zu schützen und zu unterstützen, weshalb das Abstoßen der Gebiete die Nationen maßgeblich entlastete.
Eine dieser Grenzregionen von Lahoral bildete Varhoom, etwa 100 Kilometer von der damaligen Grenze von Lithanien entfernt. Die längste Zeit war diese Gegend unbesiedelt geblieben und lediglich in Kriegszeiten hatten vereinzelte Lager und Grabenkämpfe ihre Spuren hinterlassen. Mit Ende des zweiten Territorialkriegs siedelte jedoch eine kleine Gruppe von Menschen in der Gegend und errichtete die Gemeinde von Ghahas, damals bestehend aus nur 200 Einwohnern. An ihrer Spitze fand sich ein Mann namens Julius Meran, dessen Familie bis in die heutige Zeit die Leitung von Ghahas übernehmen sollte. Es ist unklar ob Julius über besonderes Wissen verfügt oder ob es reiner Zufall war, doch innerhalb weniger Wochen stießen die Bewohner auf ein unnatürlich großes Vorkommen von Erzen und Juwelen unter der Stadt. Dieses Vorkommen sollte die Basis für die meisten kommenden Erfolge ihres Imperiums bilden.
Die Juwelenkunst
Mit der Entdeckung des gewaltigen Vorkommens ergab sich nahezu selbstverständlich der Pfad, welchen die Bewohner von Ghahas wählen sollten. Minenarbeiter, Schmiede, Juwelenschmiede und viele weitere um Metalle, Juwelen und Verarbeitung orientierte Berufsgruppen übernahmen eine essenzielle Rolle für die Stadt und bald schon begannen sie mit anderen Regionen in der Umgebung zu handeln. Im Besonderen jedoch begannen die Bewohner von Ghahas auch mit anderen Vertretern der
intelligenten Völker zu handeln. Insbesondere die Goblins und einige Abwandlungen der Gnome zeigten gewaltiges Interesse an den Juwelen. Aus den früheren Kriegen gegen die intelligenten Völker war bereits bekannt, dass einige von ihnen eine eigentümliche Form von Befähigung nutzten, die ihnen die Verwendung von Juwelen als Waffen gestattete.
Allerdings war nur sehr wenige über die Spezifikationen dieser
Juwelenkunst bekannt. Dieses Desinteresse betraf für eine lange Zeit auch die Anführer von Ghahas. Sie sicherten sich eine starke wirtschaftliche Basis, weiteten ihre Grenzen aus und sorgten für die grundlegende Versorgung der Stadt, bevor ihr Interesse an dieser ominösen Kunst zu wachsen begann. In der Nacht des 09. Miliemont 754 nBnZ. traf eine Gruppe von Kobolden und Goblins in Ghahas ein, bereit eine Reihe von Gütern, die sie aus den umliegenden Naturquellen geborgen hatten, gegen eine gewaltige Lieferung von Juwelen zu tauschen. Bereits zweihundert Meter vor den Toren der Stadt wurde jedoch das Feuer auf die Gäste eröffnet und von etwa 60 Anreisenden überlebte nur etwa die Hälfte diese erste Welle, bevor die Kavallerie der Stadt ausritt und die Überlebenden in Gefangenschaft nahm.
Aufgrund der Verschwiegenheit von Ghahas, gegenüber diesem doch recht zweifelhaften Abschnitt ihrer Geschichte, ist unklar, welches Ausmaß an Gegengewalt von Seiten der intelligenten Völker über die Siedlung hereinbrach. In jedem Fall jedoch war ihre Aktion mit einem gewissen Kalkül ausgeführt. Obwohl die menschliche Gesellschaft zwar den Goblins als auch den Kobolden einen intelligenten Zustand zuspricht, so erfreuen sie sich doch recht wenig Beliebtheit unter den übrigen Rassen. Nahezu alle Zwergenvölker beispielsweise sind dafür bekannt, Goblins nicht einmal die gleiche Luft atmen lassen zu wollen. In diesem Sinn wählte Kalia Meran ein ausgezeichnetes Ziel für diese hinterhältige Taktik. Allerdings wissen wir dennoch aus inneren Kreisen von einem Einbrechen der Handelsbeziehungen zu einigen Elfenclans und auch den Bazalen. Im selben Zug allerdings besaß Ghahas kurze Zeit später nicht länger das Bedürfnis ihre wichtigste Ressource zum Handel mit der äußeren Welt zu nutzen.
Im folgenden Jahrzehnt bemühte sich Ghahas um die Entschlüsselung der Geheimnisse der Juwelenkunst. Jedoch waren sie mit diesen Bemühungen nicht allein. Die großen Nationen forschten bereits seit einer ganzen Zeit an den Geheimnissen der Juwelen und die Möglichkeiten ihrer Nutzung. In einigen Nationen war die Juwelenkunst als wirklich nützliche Anwendung sogar bereits aufgegeben worden. Ihre Notwendigkeit zur Nutzung von Ressourcen und die nötigen körperlichen Modifikationen ließen das Interesse der meisten Nationen nach und nach absterben oder reduzierten es zumindest. Während somit die Juwelenkunst innerhalb der großen politischen Mächte zu einer primär von Individuen genutzten Kraft wurde, fokussierte Ghahas all seine Bestrebungen auf sie und kombinierten sie maßgeblich mit den Fähigkeiten der
Kampfalchemisten und der
Energiemechanik.
Wachstum einer Nation
Um das Jahr 800 nBnZ. hatte Ghahas eine erstaunliche Metamorphose durchlaufen. Ihre Stadt blühte auf und ihr Militär verfügte über erstaunliche Macht, die ihrer Variation der Juwelenkunst zu verdanken war. Um diese Zeit etwa wurde Ghahas bereits als eine der stärksten militärischen Mächte der neutralen Zone betrachtet und sie begannen an ihrer Expansion zu arbeiten. Zwei weitere Städte wurden jeweils knappe 20 Kilometer von Ghahas entfernt gegründet, Kusorion und Harstal, beide zum Zweck einer besseren Populationsverteilung. Ghahas war auf mehr als 35.000 Einwohner angewachsen und die Verwaltung erwies sich als außerordentlich schwierig, weshalb 20.000 Einwohner zur Umsiedelung in die neuen Städte beordert wurde. Hierbei enteigneten die Merans den Grundbesitz vieler Bewohner von Meran und übertrugen ihnen hierfür entsprechende Mengen neuen Landes in Kusorion oder Harstal. Mit dieser geopolitischen Änderung von Ghahas entstand auch eine neue Form von ziviler Ordnung. Zwischen den drei Städten wurde nicht willkürlich Population ausgetauscht, sondern nach einem klaren sozialen Stand sortiert. Die genauen Hintergründe dieser Aufteilung wurden der äußeren Welt nie bekannt gemacht, angeblich war für vieles jedoch der Mathematiker und Soziologe Gaußer Ries verantwortlich, der sowohl in Lahoral als auch Lithanien gesetzlich gesucht wurde. Bereits zuvor hatte er sich durch zweifelhafte soziale Experimente und verschiedene radikale soziale Theorien einen kritischen Namen gemacht und war nach einigen Verletzungen internationalem Rechtes in Ghahas untergetaucht.
Im Namen der Bürger von Trinidaris und Yensan ergeht hiermit folgender Gesuch an die Regierungen von Lahoral, Lithanien und Kartus. Alle wirtschaftlichen Bündnisse mit Ghahas und seinen politischen Verbündeten sind unverzüglich einzustellen. Die jüngsten Aktivitäten des Stadtstaats sind mit kriegerischen Akten gegenüber anderen politischen Stadtstaaten in der neutralen Zone zu betrachten. Wirtschaftliche oder politische Verbrüderung mit Ghahas oder seiner politischen Spitze ist mit der Unterstützung von Sklaverei und kriegerischen Akten gegen die Kleinnationen der Varaam-Weiten gleichzusetzen.
Um diese Zeit allerdings etablierte sich auch die Grundstruktur des modernen Militärs von Ghahas und mit ihm auch gesonderte Truppen, welche die Weiten durchforsteten und explizit Jagd auf Reisende machten, welche nicht unter dem Schutz der großen Nationen standen. Diese wurden als Gefangene in die Städte geschleift und fortan als Zwangsarbeiter in den Minen unter den Städten eingesetzt. Darüber hinaus wurden im Sinne der Ries-Hierarchie zu dieser Zeit eine Vielzahl von Personen in den niedrigsten gesellschaftlichen Stand geschickt, mit der Aussicht sich durch harte Arbeit einen Namen in der Nation zu machen. Einerseits löste sich Ghahas hierbei aus der restlichen Welt und verbot sowohl Ein- als auch Ausreise. Gleichzeitig strebte ihre Regierung eine intensive Handelsbeziehung mit Lahoral und Kartus an, die durchaus Interesse am Potenzial der Juwelen gewonnen hatten. Diese war nicht nur relevant um Einnahmen zu generieren, sondern insbesondere als Schutz vor den übrigen der großen Nationen. Ghahas nutzte die beiden Handelspartner beinahe als Schirmherren und so gelang es ihnen einer militärische Retaliation zu entgehen als sie ihre expansiven Bestrebung selbst in kriegerische Bahnen lenkten.
Beginn eines Imperiums
Seit dem Jahr 841 nBnZ. unter Jurina Karolin Meran begann das Imperium von Ghahas aktiv umliegende Stadtstaaten und Gebiete der Varaam-Weite einzunehmen. Dies begann mit dem Sturm auf Korbahn, im Süden von Ghahas. Die kleine Stadt konnte nur wenig Gegenwehr darbringen und fiel innerhalb weniger Tage. Die Bewohner der Stadt wurden zu großen Teilen in die gesellschaftlichen Strukturen des Imperiums integriert, jedoch begann sich hierbei eine deutliche Unterscheidung zu entwickeln. Lediglich die Bewohner der ursprünglichen Städte von Ghahas durften politische Machtpositionen innehaben oder aber in der Garde dienen. Erst wenn eine Familie seit mindestens zwei Generation dem Imperium treu gedient hatte, durften ihre Erben eine dieser Positionen antreten. Gewissermaßen griff hierbei jedoch gleichermaßen die Ries-Hierarchie und
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