Ich fuhr mit der Kutsche von Liendrau zum Andreaspass. Von dort musste ich den Rest des Weges nach Peststein zu Fuß zurücklegen. Mein einziger Begleiter war ein Zwerg in schwerer Rüstung. Zum Glück war er nicht sehr gesprächig und ich hatte meine Ruhe, um über das bevorstehende Fest in Peststein und meine Hoffnung nachdenken, Fuchs dort zu finden. Allerdings lernte ich zumindest seinen Namen kennen: Urgrosch Eisenzorn, von der Sippe der Tiefenschmiede.
Der Weg vom Andreaspass nach Peststein führt durch eine menschenleere und wilde Gegend. Wenig überraschend fanden wir auf der Straße, die durch den Stammerwald führt, eine Leiche. Weiblich, gerüstet, weder Waffe noch Geld, Verletzungen vor allem an den Beinen. Die Frage nach den Angreifern wurde schnell beantwortet als Goblins aus dem Unterholz auftauchten. Die Goblins waren natürlich kein Problem für uns beide und ich hatte zumindest die Gelegenheit Urgrosch im Kampf zu beobachten. Abgesehen davon, dass er sich viel zu sehr auf seine Rüstung und seine Axt verlässt, scheint er ein gut ausgebildeter Recke zu sein.
Bei den besiegten Goblins fanden wir zwar nichts, was aussah, als ob es dem weiblichen Opfer gestohlen worden war, aber Urgrosch fand einen interessanten leuchtenden Stein. Der Rest des Weges nach Peststein verlief ohne weitere Zwischenfälle. Die Wache (oder was in dem Ort als Wache durchgeht) nahm unseren Bericht zur Kenntnis, aber ich bezweifelte, dass er irgendetwas unternehmen würde. Immerhin konnte er mich zu einer Heilerin für meine Verletzungen verweisen: Mutter Mara.
Über Mutter Maras Heilkünste möchte ich lieber nicht weiter sprechen, es reicht zu sagen, dass sie mir einen Heiltrank überließ. Als Entschädigung für den Trank bat sie mich nach Kathrin - ihrer Schülerin - zu suchen. Kathrin kehrte anscheinend am vorherigen Tag nicht vom Ringelblumensammeln zurück. Ich versprach Mutter Mara ihr Kathrin zurückzubringen und Urgrosch stimmte zu mich zu begleiten.
Zunächst hatten wir wenig Erfolg, aber als die Sonne bereits am Horizont zu verschwinden begann, hatten wir endlich Glück. Wir fanden Häuserruinen im Wald, bei deren Untersuchung wir einen Stofffetzen und einen Strohhalm aus einem Korb fanden. Außerdem fanden wir noch einen weiteren Goblin, der irgendwelche ominösen Sprüche von sich gab. Leider flüchtete der Goblin in den Wald, bevor wir etwas sinnvolles aus ihm heraubekommen konnten.
Wir beschlossen zunächst nach Peststein zurückzukehren, doch dann liefen wir einer Elfin über den Weg, die sich als Evi vorstellte. Sie erklärte uns, dass die Goblins einen Art Gott herbeizurufen versuchen würden. Wir müssten unbedingt dem geflohenen Goblin zu einer alten Eiche in einem verfallenen Tempel folgen und dies verhindern. Urgrosch schien Evi nicht besonders zu trauen, aber es war uns klar, dass die Goblins Kathrin entführt hatten, wahrscheinlich um sie zu opfern.
Also akkzeptierten wir und Evi versprach uns noch, dass sie uns weitere Hilfe nachschicken würde.