Wir verließen Peststein Richtung Norden mit Fadroms Boot. Dank meiner Hilfe an den Rudern und später mittels Segel kamen wir rasch voran. Gegen Abend wendete sich der Fluss nach Osten und bald erreichten wir die Brücke über den Fluss. Fadrom steuerte das Boot an Land für die Nacht. Urgrosch mochte den Ort anscheinend nicht und schickte Eradrien aus, sich in der näheren Umgebung umzusehen.
Nach kurzer Zeit kehrte Eradrien zurück und berichtete von einigen guten Lagerplätzen etwas weiter flussaufwärts. Urgrosch wollte natürlich das Lager dorthin verlegen, aber Fadrom hielt das für unnötig. Ekival konnte ihn aber überzeugen. Beim neuen Lagerplatz legte ich mich zur Ruhe, um später die letzte Wache zu übernehmen. Urgrosch weckte mich dafür auf und berichtete bei der Gelegenheit von einem Vorfall während seiner Wache.
Urgrosch berichtete, er hätte einen weitern - oder denselben - Diener Fuvias eilig nach Norden reiten sehen - mitten in der Nacht. Wir stimmten überein, dass tatsächlich etwas Größeres im Gange sein müsste. Der Diener Fuvias war am Anwesen der Tinkwiesers anscheinend bekannt. Auf meine Nachfrage, meinte Urgrosch, dass die Kutsche von weiter als Peststein gekommen war. Er mutmaßte, dass die Kutsche von Westen gekommen sein könnte. Nach einem Blick auf meine Karte meinte er, die Kutsche könnte vom Lichtnerhof gekommen sein. Ich warf die Möglichkeit auf, dass der Diener Fuvias ebenfalls einen Magiekundigen gesucht haben könnte.
Urgrosch warf die Möglichkeit auf, dass die Diener Fuvias vielleicht ein Ordenshaus in Liendrau haben könnten.
Urgrosch legte sich zur Ruhe und ich übernahm die Wache. Im Osten hörte ich brechende Äste und fallende Bäume in einiger Entfernung während meiner Wache. Bei Sonnenaufgang weckte ich die Gruppe und Fadrom früh, damit wir rasch aufbrechen könnten. Nachdem Ekival sein Gebet beendet hatte, berichtete Urgrosch den anderen. Ich berichtete dann auch von meinen Beobachtungen. Urgrosch mahnte zur Vorsicht auf der weiteren Reise flussaufwärts.
Wir reisten weiter und gegen Nachmittag begannen wir Spuren am Flussufer zu sehen. Dann erreichten wir eine wahre Schneise, die über den Fluss führte. Sie war voller Fußspuren, Blut und Fleischfetzen. Fadrom weigerte sich angesichts dessen fortzufahren. Urgrosch meinte, dass dies die Quelle der nächtlichen Geräusche sein könnte. Ekival konnte Fadrom überzeugen, uns vom Boot zu lassen. Er wollte eine Stunde flussabwärts warten oder beim alten Lager.
Ein Blick auf meine Karte bestätigte einen schlimmen Verdacht meinerseits: die Schneise würde eventuell am Alten Tempel vorbei gehen. Urgrosch schlug daher vor, zumindest vorerst den Spuren zu folgen. Ekival stimmte zu und Urgrosch sandte Eradrien als Ausguck voraus. Zu Fadrom meinte Urgrosach dann, dieser hätte die Vereinbarung nicht ganz erfüllt und hätte nicht den vollen Lohn verdient. Fadrom meinte daraufhin, dass er nicht auf sie warten würde. Urgrosch lenkte daraufhin ein.
Wir trennten uns auf, um den Spuren zu folgen. Ekival besah sich die Spuren und erkannte Überreste verschiedener Rassen. Er vermutete, es wären wohl mehr als hundert Untote hier durchgekommen. In diesem Moment erkannte ich eine Gruppe Hobgoblins, die versuchte sich an uns anzuschleichen. Urgrosch hatte sie ebenfalls bemerkt und befürchtete, dass noch mehr im Wald patroullieren würden. Ich erinnerte, dass die letzten Hobgoblins, denen wir begegnet waren Ashda'ra gedient hatten. Urgrosch wollte versuchen, sie näher heranzulocken und sie dann zu überraschen.
Wir taten also so, als ob wir die Hobgoblins nicht bemerkt hätten. Die Hobgoblins kamen tatsächlich näher, aber bevor wir die Initiative ergreifen konnten, eröffneten sie das Feuer auf uns. Nach kurzem Kampf traf Urgrosch einen - vielleicht den Anführer - so schwer, dass dieser den Rückzug befahl. Sie kamen aber nicht weit, da ich sie einholte und den "Anführer" in einen Haltegriff nehmen konnte. Angesichts dieser Lage ergaben sich die Hobgoblins und warfen ihre Waffen zu Boden.
Urgrosch entwaffnete die Überlebenden und fesselte sie mit meinen Handschellen in einem Kreis zusammen. Inzwischen sah die zurückgekehrte nach Ekival und rief uns zu, dass er vergiftet worden sei. Urgrosch fragte die Hobgoblins nach dem Gegengift, aber keiner antwortete. Während ich einfach ihre Taschen zu durchsuchen begann, drohte Urgrosch sie umzubringen. Ich fand zwar vier Phiolen, aber die Hobgoblins meinten, es gäbe kein Gegenmittel. Sie meinten aber auch, dass das Gift nicht tödlich wäre und Ekival in spätestens ein paar Tagen wieder in Ordnung kommen würde.
Urgrosch verstrickte sich in eine moralische Diskussion mit den Hobgoblins, in der sie meinten, dass wir Mörder seien, während sie nur angegriffen hätten, weil wir in ihr Gebiet eingedrungen wären. Währenddessen veruchte ich das Gift zu identifizieren, musste aber feststellen, dass niemand von uns alchemistische Ausrüstung besaß. Zum Glück kam Ekival etwas später kurz zu Bewusstsein und flüsterte Eradrien etwas zu. Sie meinte, dass wir Tambranwurz suchen müssten, das in Höhlen wachsen würde und irgendwie grüne Auswüchse hätte. Natürlich sagte das weder mir noch Urgrosch etwas.
Urgrosch sabotierte noch die Waffen und Rüstungen der Hobgoblins und nahm ihnen alle Wertsachen ab. In der Zwischenzeit sprach ich zu Eradrien und erinnerte sie daran, dass wir nach Norden zum Alten Tempel wollten. Als ich das sagte fiel ihr ein, dass wir Tambranwurz im Untergeschoss des Tempels gesehen hatten. Zwar waren die Untoten weiter nördlich vom Weg zum Alten Tempel abgebogen, wie Eradrien berichtete, aber nun wussten wir, dass wir tatsächlich dorthin gehen mussten.
Bevor wir aufbrachen, erinnerte Urgrosch uns daran, dass die Hobgoblins von uns berichten würden - gesetzt den Fall, dass sie die Nacht überleben würden, was er bezweifelte. Ich meinte nur, dass sie das schon schaffen würden und knebelte sie zur Vorsicht noch. Die Hobgoblins beschwerten sich natürlich und auch Eradrien fragte, ob wir sie nicht gehen lassen könnten. Also erklärte ich, was ich schon die ganze Zeit geplant hatte: ich bat sie um eine Pfeilspitze, die ich den Hobgoblins geben konnte, sodass sie sich aus den Fesseln befreien könnten.
Dann brachen wir nach Norden auf. Ich bat Eradrien darum, Ekivals Ausrüstung zu tragen, damit ich Ekival selbst schultern könnten. Auf diese Weise kamen wir ohne Geschwindigkeitsverlust schnell voran.